Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Eïn Schlußwort.

Prísrend. — Die Donau-Hdriababhn.

In Prisrend genoſſen wir drei wohlverdiente Raſt= und Ruhetage, ehe wir die Reiſe über Veriſovitſ< na< Uesfüb fortſezen. Wir hatten alſo Zeit und Mühe genug, die Stadt kennen zu lernen, und wir konnten uns dieſem Studium mit umſo größerem Erfolge hin= geben, da Herr Criſto Vutſchaj, der Dragoman des öſterreichiſh-ungariſhen Konſulats, unſer Führer war.

Prisrend iſt eine nah türkiſchen Verhältniſſen große und ſehr ſchöne Stadt, die ungefähr 12.090 Häuſer mit zirka -40:000 Bewohnern zählt. Unter dieſen ſind 30.000 Mohammedaner, 8000 griechiſche (Bulgaren und Walachen) und 2000 fatholiſhe Chriſten. Daß Prisrend der Siß eines erzbiſchöflichen Stuhles iſt, habe ih bereils früher erwähnt; ebenſo, daß dieſe Erzdiözeſe derzeit von Migr. Lazzaro Miedia verwaltet wird. Auch ein guie=, chiſcher Erzbiſchof reſidiert in Prisrend, das über dreißig Moſcheen und 26 mohammedaniſche Schulen verfügt, welchen eine fkatholiſhe Kirhe und zwei katholiſche Schulen nur ſehr notdürftig die Wagſchale hallen.

Eine einzigartige Sehen8würdigkeit Prisrends iſt der über 1200 Buden zählende Bazar, der wirklih einen

| ſtundenlangen Aufenthalt verlohnt. Prisrend iſt die __| Hauptwaffenſchmiede des Balkan ebenſo, wie ſeine Juwelierwerkſtätte. "Hier werden beſonders eingelegte