Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen
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Heimat lieben, dachte ih mir, als ih ſah, wie ex verlTangend und begrüßend die Arme ausbreitete, da: wir zum erſtenmale von den Karſtfelſen der Criagora aus hiniberblicftten auf den Skutariſee und die wuchtigen Maſſen des nordalbaniſchen Hochgebirges.! Und je länger ih das Glück hatte, in ſeiner Geſellſchaft zu ſein, uniſomehr lernte ih ihn kennen und erfaſſen in ſeiner grenzenloſen Liebe zu ſeinem Vaterlande, zu deſſen edelſten Söhnen ſein Bruder Lazzaro und er gerechnet werden müſſen. Mſgr. Lazzaro das Muſter eines Miſſionärs und Prieſters, eines getreuen und tatkräftigen Hirten der ihm anvertrauten Herde ==Don Andrea ein ſliller Gelehrter, der neun Sprachen fließend beherrſcht und der wie kein zweiter daran TS arbeitet hat, auh ſeinem Volke eine einheitliche Schrift«_ ſprache zu ſchaffen. j Ei Was das für die kulturelle Entwicklung des albaneſiſchen Volkes bedeutet, kann nur der ermeſſen, der den Zu-=ſtand der Verwirrung kannte, welcher noh vor zwei Jahren auf dem Gebiete des Schriftweſens in Albanien herrſchte. ; Von einer albaneſiſchen Literatur, von einem albaneſiſchen \Schrifttum konnte kaum die Rede ſein, weil cinesteils das Volk an ſih \<on in, zwei große Gruppen zerfällt, Geghen und Tosfen, deren Jdiome nur ſehr wenig Aehnlichkeit mit jeinander haben, weil anderſeits aber auh innerhalb dieſer beiden großen Gruppen jeder Gebildete faſt ſein eigenes Alphabet hatte, jeder ſo ſchrieb, wie es ihm paßte: eine einheitliche Sthriftſprache exiſtierte niht und damit war für eine heimiſche Literatur jede Entwicklung außerordentlich erſ<hwert. Albaneſiſhe Autoren ſchrieben eniweder in ſerbokroatiſcher, türkiſcher oder italieniſcher, einige wenige auh in franzöſiſcher Sprache — für ihr Volk vermochten nur ganz wenige zu ſchreiben. Ein Wirrſal verſchiedener, Alphabete machte es den gebildeten Albaneſen zur beſonderen Kunſt, auh nur Briefe oder Dokumente in ihrer eigenen- Sprache zu leſen.