Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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auf der Höhe ihres Anſehens behaupteten, das fie dur< den mutigen Widerſtand gegen eine falſche Philoſophie ſi< erworben. Gewiß lag es in den Abſichten einer weiſen Vorſehung, daß 50 — 60,000 Prieſter dem proteſtantiſchen Europa das Schaus-
ſpiel einer ſo ſtrengen und erhabenen Tugend
boten. Ihm der allein ſtark und mächtig iſt, Gott allein ſci dafür die Ehre; an uns aber iſ es, zu danken dafür, daß er eine ſo große Schwäche wunderbar in Kraft umgewandelt hat und unſere Demut ſoll niht weniger groß ſein als es die Gnade war. Möchte unſer heißer und aufrichtiger Wunſch in Erfüllung gehen, daß unſere verirrten Brüder zurückkommen möchten von dem Jrrtum, der ſie von uns trennt, wie ſie zurückgekommen ſind von dem Vorurteil, als ob die Enthaltſamkeit und Keuſchheit in der katholiſchen Kirche nur bloße Namen ohne Inhalt wären.“
Abbé Lambert fährt dann fort: „Ueberall, wo ih gereiſt bin, in der Schweiz, in Deutſchland, in Spanien und anderwärts, habe ih die verbannten Prieſter als die nämlichen getroffen. Ueberall waren ſie der Gegenſtand der öffentlichen Verehrung wegen der würdigen Haltung mit der ſie alle Entbehrungen der Verbannung und der Armut ertrugen. Ueberall habe ih auh ſolche gefunden, welche das ehrenwerte Kleid der Armut trugen, und es war für mih eine Beſchämung, in Freiburg eine gute, ſehr reine Kleidung zu haben, umgeben von Mitbrüdern, deren Gewand bloß zur Bede>ung hinreichte. Das Gleiche war in
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