Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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des Metalles nicht anzuwenden; er würde die Hände in den Schooß legen, und vom Golde ohne Arbeit jhwelgen.

52. Ueber Menjhenhandlungen und Werke.

Jedes Werk, das der Mensch hervorbringt, ift nichts anders, als ein jihtbares Gemälde feines Planes, ein Abdrud jeines Innern, eine Seichnung jeiner Gedanken.

Der Menjc bemühet ji, jo viel Gleichheit feiner Ropie zu geben, als es ihm möglid) ift; er ajjimilitt es, jo viel er kann, dem Originale, das in jeiner Seele liegt, um jeinen Gedanfen aufs bejte abzudrüden.

Wenn jeder Menjch den Gedanken des andern lejen könnte, jo wären dieje jihtbaren 3eichen nicht nothwendig, der Gedanke wäre Werk und Sprache, jo jehnell, jo geihwind, als der Gedanke jelbit.

Aber die Seele jhmadtet in Rörperfejjeln, und das Aug der Erfenntniß ift ftumpf zur Perzeption des Innern.

Die Seele ift gezwungen, für finnlihe Menjhen finnliche Werkzeuge aufzujughen, und ihre Geiftesspradhe Lörperlih zu maden; daher jammelte jie Worte, Seihnungen, Hieroglophen, Abdrudswerkzeuge des Innerlichen.

Sie bedient ji diejer materielen Werkzeuge, um ihren Gedanken einem Wejen, das ihr gleich ift, vorzubilden; da der Rörper Seelen von Seelen trennt, jo bedient jih die Seele alles Möglihen, jih mit Seelen wieder zu vereinigen, und zeichnet daher in Worten und Werken ihr Bild und ihr Dajeyn, um dem Innern Yange der Zinheit zu folgen, und der genauen Dereinigung, die in der Natur liegt, woran jie aber die Rörper ausjhliejjen.

In diejem Hange der Seele liegt das Wunderbare der Redner und der Dichter, wie mittheilend it die Seele nicht in allen ihren Gefühlen, wie bemühend, den Gedanken anderer dem ihrigen zu aßimiliren, mit Einem Worte, Eins zu werden?!

Der Yang zur Dereinigung ift ein Wejensgejeh der Seele; von diejem Gejehe hängt die allgemeine Thätigkeit ab, und der unbegreiflihe Yang, den wir täglic) in der Rörperwelt bewundern.