Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre>fuß. 47

Spazierritt ein Stü zu begleiten, ſie war ſo himmliſ<h gütig, daß i< den Muth faßte, ihr meine glühende Liebe zu geſtehen und ſie, o, ih fann Jhnen gar nicht ſagen, wie glüc= ſelig i< bin, ſie wies mich nicht zurü>, fie erhörte mich, ih bin ihr überglü>licher Bräutigam, wix haben uns verlobt,“

Hexrx v. Oſternau war nicht angenehm überraſcht ; Lies= hens treffendes, von ihm fo ſcharf zurücgewieſenes Urtheil über Bertha tönte ihm in's Ohr; als ſchon Frau v. Oſternau dem glü>lihen Bräutigam ihre Herzlichen Glückwünſche ausſprach, ſ<hwieg ex no<. Er ‘hatte doh mancherlei Bez denken gegen dieſe ſ<hnelle Verlobung und ex ſprach ſie aus, indem ex na< kurzem Sinnen ſagte:

„SO fann Jhnen no< ni<ht Glück wünſchen, Herr v. Wangen, ja ih darf Sie noch gar nicht als den Ver= [obten des Fräulein yv. Maſſenburg betrachten. Jhr Herr Vater iſt mein alter Freund, ih würde meine Pſlicht gegen ihn verleben, wenn ih Sie nicht bäte, vor einem untwiderruſlichen Schritt noh einmal recht ernſt ſich ſelbſt zu prüfen; i< habe die Pflicht, Sie zu fragen, ob Sie wiſſen, daß Bertha v. Maſſenbuxg nah Schloß Oſternau gefommen iſt, weil ſie in Berlin der Gegenſtand gehäſſiger Klätſcherei wax, die — —“

Herr y. Wangen unterbra<h ihn, indem ex bittend ſagte:

„Wiederholen Sie nicht, was bösartige Läſterzungen ſagten, ih bitte Sie ſehx darum. Jh weiß Alles! Meine Braut hat mix erzählt, wie großherzig ſie ſi<h für ihren unglüclichen Vater geopfert, wie ſie eingewilligt hat, die Braut des ihr nur dur< ſeinen Ruf bekannten Doktor