Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre>fuß. 51

v. Oſternau gab den vergeblichen Verſuch auf, Einwen= dungen zu machen, welche an dem feſten Entſchluß Bertha?s ſcheitern mußten.

Am Nachmittag reisten Herr v. Wangen und der Lieu= tenant ab, und ſchon am folgenden Mittag traf aus Berlin eine wortreie telegraphiſ<he Depeſche in Schloß Oſternau ein; ſie meldete, daß Herr Werner v. Maſſenburg freudig ſeine Einwilligung gegeben habe, daß die Verlobung ſofort durc die Zeitungen und durch gedru>te Anzeigen veröffentlicht werden würde, und daß Herr v. Wangen ſicherli<h am näch= ſten Tage Mittags zurü>kehren werde zu ſeiner holden Braut.

Und pünftli<h fam er zurü>, ein überglü>liher Bräutigam, ſtrahlend vor Wonne über den lieben38würdigen, ihm von dem fünftigen Schwiegervater gewordenen Em= pfang. Werner v. Maſſenburg hatte wirklich mit größter Freude ſeinen väterlichen Segen zur Verbindung ſeiner Zochter mit dem reichen Erben gegeben, nachdem dieſer ihm exflärt hatte, er verzichte gern auf jede Mitgift. Dies Lettere verſchwieg Herr v. Wangen aus angeborenem Zart= gefühl, ebenſo auh, daß der würdige Schwiegerpapa ihm ſehr ehrlich erklärt hatte, er befände ſich augenbli>li<h in peinlicher Geldverlegenheit, und daß infolge dieſer Exflärung er, Herr v. Wangen, bereitwillig einen auf zweitauſend Mark lautenden Wechſel mitunterzeichnet hatte, um die augenbli>liche Geldverlegenheit des hochverehrten Herrn zu beenden. Dagegen erzählte er freudig bewegt, daß Werner vy. Maſſenbuxrg ihn in aller Eile zu mehreren ſeiner Freunde geführt habe, um ihn als ſeinen lieben Schwiegerſohn vor= zuſtellen, au<h den Onkel Saſtrow habe er zu dieſem“ Zwecke