Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Wandlungen. Uovelle

von Adolph Katſch. (Nachdru> verboten.)

Kürzlich erſt nah langjährigem Aufenthalte in Auſtra=z lien in meine deutſche Heimath zurücgekehrt, traf i< meinen Jugendfreund Karl Bernard ganz unvermuthet in der Hauptſtadt bei einem gemeinſamen Bekannten.

Wir waren Schul= und Univerſitätsfreunde geweſen, hatten uns ſeitdem niht wieder geſehen, und darüber waren etwa vierzehn Jahre vergangen. Die Freude war groß, unſer Aufenthalt aber nur fuxz, da jener Bekannte krank im Bette lag.

„Was haſt Du heute vor?“ fragte Karl, als wir die ‘Treppe Hinabſtiegen.

„Eigentlich nihts!“ entgegnete ih. „Meine Pſlicht=z viſiten find abgemacht.“

„Recht ſo!“ rief ex, indem ex die Hausthüre döffnete und auf einen eleganten Wagen deutend, welcher vor dem Hauſe hielt, mi<h bat, mit ihm na< ſeiner Wohnung zufahren.

Es war eine ſtattliche Wohnung in der ſ{önſten Gez gend der Stadt, dicht vor dem Thore, vor welchem wir endlih anhielten. Sie war von dex Straße abgegrenzt