Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

182 Wandlungen.

Mann ſein, lieber Karl; aber ih hoffe von Dir, Du wirſt Dein Glü>k in Demuth und Beſcheidenheit tragen. J< habe Beit genug gehabt, Deinen Charakter auh unter wider= wärtigen Verhältniſſen zu erproben und habe Kopf und Hexz ſtets auf der richtigen Stelle gefunden. Möge es für immex ſo bleiben!“

Größtentheils halte ih mi< jezt auf meinen Gütern auf, verlebe aber gern mit Regina einige Monate des Jahres in Berlin.

Da wir an friſche Luft gewbhnt waren, wollte uns der Aufenthalt in dem Hauſe in der Stadt, namentlich wäh= rend der Sommerszeit, niht mehr recht behagen, und fo entſchloß i< mi, hier im Parke dieſe Villa zu erbauen, und hatte meine Freude daran, unſere jugendlichen Luftz {löſer dabei zu realiſiren. Dem Baumeiſter war vieles daran nicht rect, aber ih ließ niht na<. Und nun ſibe ich oft hier und denke der Träume unſerer Jugend , der Freunde, die ih einſt gehabt und namentli<h Deiner, Du Guter! Wie iſ doh Alles ſo anders gekommen, als wir in unſeren jugendlichen Shwärmereien uns die Zukunft vorſtellten !

Wie gern hätte i< Dich eingeladen, die Zeit Deines Uxlaubs bei mix zu verbringen, aber, wie Du hörteſt, muß ih morgen ſhon auf meine Güter zurü>fkehren; bitte Dich jedoch dringend, mir die Freude zu machen, mich dort ret bald und auf ret lange Zeit zu beſuchen. Verſprich mir das!“

Jh gab ihm mein Wort.

„Nun komm herüber zu meiner Frau !” bak er.