Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
196 E Snes de Caſtro.
König tief gebeugt, und ſein vordem ſo milder Charakter zeigte ſich ſeitdem hart und ſtreng, ſo daß er vom Volke mehr gefürchtet als geliebt wurde. LTroydem war ſeine Regierung eine ſegensreiche, beſonders ſuchte er Achtung vor Geſeß und Recht bei ſeinen Unterthanen zu we>en und machte ſich dur< mancherlei trefiliche Verordnungen und Einrichtungen um das Land verdient. Pedro ſtarb am 18. Januar 1867 zu Eſtremos. Jn dem Teſtament, das er vor ſeinem Tode niederſeßte, wiederholte er, was er ſieben Jahre zuvor feierlich beeidigt hatte, und nannte Ines ſeine re<htmäßige Gemahlin. Seine Mutter, die Königin Beatrix, hatte von Anbeginn um die Che Pedro's mit der Kaſtilianerin gewußt und bereits mehrere Jahre vor dem öffentlichen Bekenntniß der erfolgten Trauung die Rechtmäßigkeit der Jnes als Gemahlin ihres Sohnes an= erfannt; auh bedachte ſie in ihrem Teſtamente (1368) die Kinder derſelben wie legitime Erben.
Troh alledem hat es niht an Böstilligen gefehlt, welche die Vermählung Pedro's mit dex Geliebten für un= wahrſcheinli<h und die ganze Ceremonie der nachträglichen öffentlichen Anerkennung für eine bloße Komödie erklärten.
Doh iſt dieſer ganze Streit ficher lediglih aus Partei= Sntriguen hervorgegangen, indem ſi ſchon bei Lebzeiten des Königs Alfons theils für, theils gegen die Söhne der Snes Parteien bildeten, die einander lange befehdeten. Auch wenn man dem Cidſhwux König Pedro's vor Ve1z ſammeltein Volke Mißtrauen entgegenſeßen wollte, ſo dürfte doh der Umſtand, daß er am Tage vor ſeinem Tode die Thatſache no<hmals wiederholte und teſtamen=