Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

32 : Klippen des Glids,

ihm die leßten Grüße Eliſens, die am Morgen abgereist war. Ex unterhielt fi ruhig und gefaßt mit der Schwe= ſter, ex ſprach zu ihr ſo herzlich-freundlich wie immer, aber ſein Herz war nicht bei dem Geſpräch. Ex hielt mitunter plößlih mitten im Saße inne und ſchaute träumeriſ<h in's Weite; erſt na längerer Zeit raffte ex ſih dann gewalt= ſam auf und ſprach von gleichgiltigen Dingen, den Namen Bertha?s erwähnte er niht, au<h Klara ſprah ihn nicht aus, obgleich ſie wohl faſt ſo viel wie er ſelbſt an die Entz flohene dachte.

Nach dem Frühſtü> ritt er auf's Feld hinaus, er gab den Arbeitern ſeine Befehle, dem Jnſpektor die Wirthſchafts= antveiſung ſo klar und ruhig, wie ex es zu thun gewohnt wax, dann fehrte ex nach Haus zurü> und ſeßte ſich auf den Altan; aber ex hatte hier keine Ruhe, er mußte hinaus in den Gazten, mit magiſcher Gewalt fühlte er ſih angezogen dur die Herrenlaube, nah ihr wanderte er, er ſeßte ſich auf die Holzbank, auf denſelben Play, auf wel<hem geſtern Bertha geſeſſen hatte, von dem ſie aufgeſprungen wax, um ſich an ſeine Bruſt zu werfen. Die ganze unheilvolle Scene ſpielte ſich wieder und wieder in ſeiner Exinnerung ab, jedes Wort, welches Bertha geſprochen, tönte in feinen Ohre wieder. Er litt ſchwer unter dieſer Erinnerung und doth hatte ex nicht die Kraft, ſi< ihr zu entziehen, deL Zaubergetwalt zu widerſtehen, den die Laube auf ihn au8= übte. Auch in der folgenden Zeit war ſie täglich, ſelbſt im Winter, das Ziel ſeiner Gartenwanderung.

Wochen und Monate waren ſo vergangen int ewigen, einz tönigen Einerlei. Wangen erfüllte ſeine Pflichten, er leitete