Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

34 “Klippen des Glüds.

Klara empfing ihn und erzählte ihm weinend, daß Wan=gen auf das Feld hinausgexritten ſei, um dem Beſuche ausz zuweichen. Ohne Wangen geſehen zu ‘haben, mußte Egon nach Plagniß zurü>kehren , ex wiederholte ſeinen Beſuch, aber mit dem gleichen ungünſtigen Reſultat, er ſchrieb einen herzlichen Brief an Wangen, aber er exhielt feine Antz BE E

Drei Monate ſpäter führte Egon die junge, ſchöne Herxin von Plagniß ein in ihr neues Heim. Frau vb. Oſternau begleitete die geliebte Tochter, Egon hatte für die von ihm ſo hoh verehrte Frau im Schloß zu Plagniß eine Zimmexreihe einrichten laſſen, er war hocherfreut, als er ſah, wie das alte liebe Geſicht der würdigen Schwieger= mutter dur ein ſonniges Lächeln verflärt wurde, während fie dur die von ihm mit aller Bequemlichkeit ausgeſtatteten Zimmer ſchritt, in denen jedes Möbelſtü> Zeugniß ablegte für die liebevolle Sorge Egon’s für ſie.

Wie glü>lih fühlte ſih jebt Egon! Ex hatte eine Stätte gedeihlichen Wirkens gefunden. Die Bewirthſchaf= tung des großen Gutes, welches ex dur< Ankauf von Nach= bargütern zu einer Herrſchaft ausgedehnt hatte, erforderte feine ganze Thätigkeit, obgleich Storting ihm redlich ZUL Seite ſtand. Galt es doch für Egon nicht nux, ſeine Güter zu wahren Muſterwirthſchaften einzurichten, ſie zur höchſten Ertragsfähigkeit zu bringen, noch eine andere Aufgabe lag ihm ob. Ex fühlte die Pflicht, auch die noh auf einer tiefen Stufe der Bildung ſtehende arme und unter dev frühe= xen polniſhen Wirthſchaft verkfommene ländliche Bevölke=

nung, die Knechte und Mägde, die Tagelöhner und Dienſt=