Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
172 s : Der Condéex.
wegen! Wie ſ{<mexzli< widerſprah ihr Geſühl dem Abſchiedsworte, das ſie ihm mitgab, als er marſ<{fertig vor ihr ſtand!
„Lebe woh!, Toni!“ ſagte er und ſein heißer Blik ruhte umflort auf ihrem bleichen, abgezehrten Geficht, __ welches das dünn gewordene blonde Haar umgab. „Viel= leicht ſehen wir uns nimmer wieder. Denke manchmal an mich.“
„Ja, ja, Arnold!“ erwiederte ſie, no< immer ſi be= zwingend. „Und Du gehſt ja niht auf ewig. Will's Gott, bin ih bald erlöst!“ entfuhr es ihr ſeufzend.
„Toni! Du mußt Deines Kindes wegen ſorgen, daß Du wieder auflebſt! O, kannſt Du denn Dein Geheim= niß niht abſchütteln? Willſt Du ihm denn erliegen ?“
„Laß, laß, Arnold! Sprich doh niht mehr davon, jebt noh, da Du mich verläßt!“ bat ſie.
Er ergriff in Nührung und von ſeiner Liebe getrieben ihre Hand und ſprach: „Was mich von hinnen treibt ach, das ſollte mich hier mit unzerreißbaren Banden zurü>= halten !“
Thränen traten ihr in die Augen.
„Es muß fein, Arnold, daß Du gehſt. Das Schiäſal will es ſo. Behüt? Dich der Himmel!“
Und aufſ{lu<hzend ſchlug ſie die Hände vor ihre Augen und es kam jammernd, wie ein Geleittroſt ihrer Dankbar= feit für ihn aus ihrer Bruſt: „Jh, ih vertreibe Dich von hier und ih kann es doch ni<t ändern. Vergib mix, ver= geſſe mih. Jh habe ein vergiftetes Leben; das treibt keine Hoffnungen mehr !“