Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
8 i; Der Teufelsmedikus.
„Das Alles iſt wahr, Herr, doh —!“ Sie ſchwieg, ſah ihn wiederum forſchend an und wandte ſi dann der Spitenſti>erei zu, welche ſie ebenſo kunſtvoll zu machen verſtand, als jene mit bunten Seidenfäden.
„Es wäre mir lieb, Jhr ſagtet es ehrlih, wenn Fhr gegen die Jſa etwas vorzubringen habt!“ rief er gereizt.
„Nichts, nicht ein Wort kann ich gegen das Fräulein ſagen, es iſt ein ehrbares, feines Kind, und wenn Ihr ſie ſo recht lieb hättet, ſo mit ganzer Seele, Junker, dann wär’ ja au< Alles gut !“
„Nun, ich ſollte denken, wenn ich ſie zu meinem Weibe machen will, wäre es des Beweiſes genug, daß ſie mir au< lieb iſt“ rief er.
„Lieber Junker, verargt es mir nicht, ih bin nur eine niedrig geborene Dienerin, aber — Gott weiß, ih thäte, was Jhr wollt füx Euer Glü>k, und meine, ſo re<t von ganzem Herzen glüdtlih könntet Jhr nux werden dur eine Liebe, die Euch ganz und gar erfüllte |“
Sie hatte ſo warm und erregt geſprochen, daß es Burkard Keller zu Gemüthe ging. Da aber fiel ihm plößlich ein, was Jſa von der Urſula geſagt, daß ſie ihn an ſich ziehen wolle, und ein ärgerlicher, höhniſcher Troß regte ſich in ihm. Sollte ſie wirklich eine ſolche Närrin fein, die alte Jungfer Urſula ?
„Was wißt Jhr denn ſo Schönes von der wahren Liebe, Jungfer Urſula? Da Jhr jung waret, müßt Jhr wohl Abſonderliches von ihrem Glü>k exfahren haben ?“ ſagte ex ſpöttiſchen Tones.
Sie ſah ihn exſchroten an. Fühlte ſie, was in ihm