Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Von Adam Löffler. i 231

Nach dieſer Rede erklärte Turner ſeine Söhne, die ebenfalls verhaftet waren, für unſchuldig, ſprach von ſeinem Vater, der ein geehrter Prediger war, von ſeiner Frau, die aus einer geachteten Familie ſtammte, und bat zuleßt, ſeine beiden Kinder no< denſelben Abend der Mutter wiederzugeben. Dies wurde ihm verſprochen und dann ſchnitt man ihm das Wort ab. Hierauf küßte ex den Strick, der über die Schulter des Henkers hing, und legte ihn fſi<h um den Hals.

„Herr Zurner!“ exſholl plößlih die Stimme eines Mannes aus einem benachbarten Fenſter. „Haben Sie an die vier Punkte gedacht, von denen ih mit Jhnen ge= ſprochen habe?“

„SO habe ſie vollbracht!“ erwiederte Turner.

„Dann muß dieſe Stunde, die ſonſt ſo peinlich iſt, für Sie eine Stunde des Glückes ſein!“ rief dieſelbe Stimme.

„Das iſt ſie!“ entgegnete Turner.

„So ſei der Herr mit- Jhnen und relte Jhre Seele aus den Armen des Todes in das Reich ſeiner ewigen Freuden !“

„Jh ſehe den Retter, wie ex durch die Wolken winkt,“ eviviederte der Delinquent; „Henker, hab“ Acht auf mich,“ fuhr er fort, „ih werde Dix das Zeichen zu Deinem Geſchäft geben, wenn ih die linke Hand auf die rechte Schulter lege. Gott vergebe Dix Dein Handiwwert!“ In dieſem Augenbli> gewahrte ex eine hübſche junge Dame, die ihn aus einiger Entfernung beobachtete; ex ſchritt zu ihr, füßte ihr die Hand und ſprah: „Zhr