Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

24 Der Teufel5smeditus.

Raum um die Kapelle herum zu ſäubern; die Linden ſpendeten tiefen Schatten, man konnte ſih kein ſchöneres Pläßchen denken im ganzen meilenweiten Walde.

Frohen Herzens war Burkard Keller no< in ſpäter Nachmittagsſtunde na< Kuppenheim hinab geritten und in ſeiner heutigen Stimmung hätte er gar zu gern dei Brudex mit ſi< genommen, ihm no< vor Abend die nun ganz fertige Kapelle zu zeigen. Aber Hubert war nirgends zu finden und kam auch niht, obwohl Burkard wartete, ſo lange ex fonnte.

Iſa ſaß ſtill und gedankenvoll bei ihrer Näharbeit und ſchrak zuſammen, als der Vater ſie ne>end anredete.

So mußte Burkard heimreiten, ohne den Bruder ge= ſehen zu haben.

„Jh kann mix nichl vorſtellen, wo er hingegangen ſein mag, als etwa auf die Burg, Dich zu beſuchen,“ ſagte der Vogt und ſete dann hinzu: „Ja, ja, ſo wird es ſein, und ex hat wohl den kleinen Umweg am Hauſe des Waldwärters vorbei gemacht, der ihm zwei junge Rüden ver= kaufen will, ſo habt Jhr Euch verfehlt.“

„Gewiß, ſo wird es ſein!“ ſtimmte die Vögtin ein, „ex wird Dix haben ſagen wollen, daß er uns am Montag na< dem Einweihungsfeſt verlaſſen muß. Ex habe uun genug gefeiert, ſagt ex, und es treibe ihn fort, ev müſſe beim Vater auf dex Yburg bleiben, denn da nun Du nicht dorthin zögeſt, ſei er dem Vater doh ſchuldig, thm zur Geſellſchaft auf der Burg zu leben. Wix hätten ihn gern länger no< unſeren lieben Gaſt genannt, denn wohin er fommt, bringt ex Freude.“ Z