Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

26 Der Teufelsmedifus,

peinli<h an ihr auf. Eine ſonderbare Angſt beklemmte plößli<h ſein Herz, ohne daß ex zu ſagen gewußt hätte, was er fürchte.

Er ritt in tiefen Gedanken beim Abenddämmern hein. Daß Hubert fort wollte, lag ihm ſehr ſ<hwer auf der Seele. Und je länger er darüber nachdachte, wie es ſein würde, wenn Hubers klare Nuhe ihm fehlen, wenn er ſeiner Gegenwart nicht mehr tägli ſich freuen könne, und wenn nun Jſa ſein Weib — Kordula das des Grafen ſei, um ſo ſchwerer legte ſih wieder die Unruhe und der beflemmende Dru> auf ſein Herz.

Er hatte Kordula ſeit jenem Abend, da ſie ſeiner bei den neun Linden wartete, kaum anders als bei den Mahl= zeiten geſehen und auch dann nux flüchtig, ohne daß er fie, ſie ihn zu beachten ſchien.

Nun ging der verhältnißmäßige Frieden der lehlen Zeit ihm mit einem Male wieder verloren. Sein Herz ſehnte ſich plöblih wieder na< Kordula; er ſah mit Schre>en, daß ex in Selbſttäuſchung befangen geweſen, wenn ex ge= meint hatte, er werde die Liebe zu ihr überwinden.

„Ih kann nicht dagegen. Sie iſt in mein Herz hinein gewachſen, ſie lébt in meinem Blut, in meinem Hirn, fi beherrſ<ht mi<h ganz und gar!“ murmelte er in einen wahren Entſeßen vor all’ dem Widerſpruch ſeines Weſens.

So kam er bei der Kapelle an.

Tiefe Stille lag auf dem von dunklen Baumſchatten umhüllen Plabe, nux ein matter ſchräger Strahl des vor Kurzem erſt aufgegangenen Mondes fiel auf das in tiefer Niſche ſtehende Marmorbild. Ex ſ{<loß das die Kapelle