Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

ISE Der Teuſelsmedikus.

nichts Eiligeres zu thun gehabt, al3 das ſo wunderbar ge= fundene Heiligenbild und die neue Kapelle in Geſellſchaft Toxrbelli’s zu beſichtigen. Voll Zorn ſeien Beide dann aber zurü>gekehrt; es heiße nun unten bei der Dienerſchaft, der Graf habe gegen die Markgräfin erklärt, ſie und alle Anderen ſeien von dem Herrn Burkard betrogen, elend be= trogen und verführt; keine Heilige, keine Madonna ſei das Steinbild, ſondern ein altes Gößenbild — nie und nimmer dürfe die Frau Markgräfin dulden, daß dem Bilde chriſt= liche Verehrung gezollt würde, auch werde kein Prieſter die Kapelle anders weihen, als bis ein wahrhaftes Gnadenbild darin aufgeſtellt ſei, und ſolle der Graf das ganze Land aufrufen gegen den Gößendiener, den Teufelêmedikus.

Anton wax noch in vollem Berichten , als Urſula vor der Thüre um Einlaß bat.

— J< bin nux eilig hergelaufen, Euch zu warnen, Herr Burkard. Wappnet Euch mit Geduld; Graf Antonio und ſein Torbelli haben jeht endli<h Urſache gegen Euch ge= funden, ſie thun zum Mindeſten ſo. Vor Gift und Galle ſind ſie Beide wie toll, weil man Euch in Heidelberg ſo gerühmt hat. Nun iſ Euer frommes Werk eine gute Ge= legenheit, den Haß an Euch zu fühlen. Euer Bild ſoll zertrümmert werden, als heidniſcher Greuel, und in Frei= burg ein hölzernes beſtellt und das ſollt Ihr aufſtellen, das ſei dann doh eine e<te Mutter Gottes.”

Kaum hatte Urſula ſi entfernt, als Burkard zu ſeiner Herrin beſchieden wurde.

Sollte ex denn durchaus keinen Frieden haben? Finſter und trobig folgte er dem Diener auf dem Fuße. Ha!