Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

66 Der Teuſel8medikus,

dankbarer Anerkennung Eures gere<ten Widerwillens gegen den Keller, der uns Beiden ein Dorn im Fleiſche iſt.“

Das war der Znhalt ſeiner Worte, wenn er denſelben auch nicht auf einmal, ſondern geſprächsweiſe und gleihſam tröpfelnd dem nah Schmeichelei und Anerkennung allzu lüſternen Antonio bot.

Mit ſcharfen Blicken ſuchte ex dabei bis in das Herz des Grafen zu dringen, um zu ſehen, ob dieſer wohl ein geeignetes Werkzeug für ſeine Pläne ſein werde.

Daran brauchte er indeß nicht lange zu zweifeln. Graf Antonio's ganzes Geſicht verzerrte ſi<h vor Wuth, ſobald ex nux Burkard’s Namen hörte.

“Der Schuft, der Hund! Mit Schimpf und Schande ſoll er mix no< von der Burg! Wollen doh ſehen, ob ihm ſeine Marmorheilige dagegen hilft !“ kuirſchte er.

Ah! Torbelli hätte jauhzen mögen, er hörte deutlich die eiferſüchtige Wuth aus des Grafen Ton, las auch ganz unverhüllt deſſen Haß gegen Burkard in ſeinen Mienen. So offen hatte dex Graf ſich ihm noch nie gezeigt.

„Wenn es ſo ſteht, Herr Graf, ſo darf i< Euh wohl ſagen, daß Jhr Recht thut, zu haſſen, denn die Sünde ſoll der Chriſt haſſen in jeder Geſtalt! Um fo verzetihlicher wäre Euer Eifer, ſelbſt wenn ex nicht fo begründet wäre wie dieſer, weil Jhr ſelbſt es ſeid, der betroffen wird von des Kellers Falſchheit und heimlicher Tüte!“ ſagte er flüſternd.

„Wie meint Jhr das?“ bebte es von Antonio's Lippen, „was wollt Jhr damit fagen 2“

„Nichts, Herr, nichts! FJhr wiſſet ja, was das Volk