Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.
Von Louis Haſchert. 243
{reiben in ein Warmbeet gebrachten Stöcken die 3 bis 5 Centimeter ſangen Lriebe mit einem Stückchen Knolle heraus, ſet ſie einzeln in fleine Töpfchen und läßt ſie bei möglichſt abgeſchloſſener Luft anwachſen. Bei ſchnel= lerem Wachsthum ſind ſie no<hmals in größere Töpfe umzuſehen, wenn es nöthig iſt, au< zu ſtußen, na<h und nach an die äußere Luft zu gewöhnen und endlich zu ge=eigneter Zeit in's freie Land auszupflanzen.
„Es iſt eine bemexfenswerthe Thatſache, “ ſagt Vilmorin, „daß Kultur, Klima und das Zuſammenwixken oft nicht nachweisbarer Umſtände auf den Georginenflox in auf fallender Weiſe einwirken. Dieſe Pflanze beſit eine un=gemein veränderliche Natur (deshalb ja Dahlia variabilis genannt), ſowohl in Anſehung dex Form als der Färbung der Blumen. Bald bekommen ſonſt gut gefüllte Varietäten einen Knopf oder werden halb gefüllt; bald verändert ſich eine bis dahin beſtändige Farbe ſo ſchr, daß man beim Auspflanzen fehl gegriffen zu haben glaubt.“
Troßdem fann unſexe Gaxtenkunſt, ohne daß ſie ſi{< über das urſächliche Bedingtſein ihrer Schöpfungen Rechen= ſchaft zu geben vermag, immerhin ſtolz ſein, neben dex veredelten Form auch die unglaubliche Vervielfältigung der Farben erreicht zu haben, die bei keiner Zierpflanze ſo mannigfaltig ſind, als bei dex Georgine.