Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
232 Die „Kinder des Lichtes“.
Heutigen Lapis lazuli Sapphir benannten, dürfte bez fannt ſein. Dieſer Sapphix der Alten, ein prächtig tief= blauer Stein mit oft goldig glibernden (Schwefelkie8=) Punkten, galt bei den Völkern des Morgenlandes als die gemma gemmarum, der heilige, der Stein der Steine, weil ex ihnen den blauen Himmel ſammt ſeinen ſ{im= mexrnden Sternen vexrſinnbildlichte, und da iſt es niht zu verwundern, daß z. B. alle indiſchen Tempel mit dieſem „Sapphir“ geſhmü>t ſind. Als Moſes den Herrn ſah, war e „unter ſeinen Füßen wie Sapphir“, und als Ezechiel die Herrlichkeit Gottes ſchaute, „war es über ihm wie Sapphir.“ Nach Epiphanius ſollen ſogar die Tafeln, auf welche Gott die zehn Gebote ſchrieb, aus purem SapÞ= phix geweſen ſein.
Dex Lapis lazuli kann ſo recht dem übrigen ſtolzen Edelgeſtein als eindringliches Memento mori dienen, denn ſeitdem die „Tyrannen der Elemente“, die Chemiker näm= li, ihn aus Thonerde, Ciſen und Schwefel ohne ſonder liche Umſtände und Koſten künſtlich herſtellen können, iſt ex aus dem Regiſter dex Edelſteine ganz einfa geſtrichen worden.
Unter den verhältnißmäßig wohlfeilen und ſehr häuz figen Amethyſten iſ der aus veilchenblauem Edelkorund beſtehende ſogenannte orientaliſche Amethyſt, Amethyſt= Sapphix oder violette Rubin der ſchönſte und durch ſeine __ geſättigte, tiefviolette Farbe auffallendſte. Der Amethyſt
beſteht aus Quaxz und findet ſih im Gebiete der Theiß, in Tixol, in großen Mengen in Braſilien, am ſchönſten jedoch auf Ceylon und bei Karthagena, enthält als Haar=