Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
256 Mannigfaltige3. Juſtallixung beſuchte Gouverneur Harriſon das Staatsgefänguiß und exkundigte ſich bei einigen Sträflingen nach der Urſache der _ Strafe. Als er Sambo fragte, antwortete ihm dieſer, er ſei eingeſperrt, weil er einen Stric gefunden habe. Dem Gouverneur ſchien dieſe Urſache etwas unwahrſcheinlich zu ſein, es war aber wirklich der Fall, nur hatte Sambo vergeſſen hinzuzufügen, daß an dem anderen Ende des Strikes ein Pferd angebunden war. Als der Gouverneur dann an Pompey dieſelbe Frage richtete, entgegnete dieſer, ex ſei eingeſperrt, weil ex von einem Bekannten fünf Dollars geborgt habe. Auch hier war die Urſache ganz richtig angegeben, blos hielt es Pompey für überflüſſig den Gouverneur zu benachrichtigen, daß ex ſeinen „Bekannten“ mehrere Male hatte niederſhlagen müſſen, bevor ihm dieſer die fünf Dollars lich, und daß dieſer „Bekannte“ beim lebten Hiebe liegen blieb und aus reiner Bosheit bald darauf ſtarb. H. H. Wiſſenſchaft und Praxis. — „Meine Hexren,“ begann ein Profeſſor der Chemie ſeinen Vortrag, „die Kohle verliert, der Luſt ausgeſeßt, zehn Prozent an Gewicht und Heizkraft. Es geſchieht dies dur< Einwirkung der alkaliſchen Beſtandtheile des —“ — „Wenn aber ein Hund bei den Kohlen liegt, Herr Profeſſor ?“ unterbra<h ihn einer der Zuhörer. — „Mein Herr, hier iſt nicht Oxt noh Zeit, Wißchen zu machen, das iſt eine ernſte Sache.“ — „Gewiß, Herr Profeſſor, das dachte mein Vater auch, als, drei Nähte der freien Luft ausgeſeßt, ſein Kohlenvorrath ſogar um 72 Prozent abgenommen hatte. Er ſragte mi als Studenten der Chemie um Rath, und ih rieth ihm, einen recht biſſigen Hund neben die Kohlen zu legen. Seitdem haben unſere Fohlen ſchon einen ganzen Monat lang fein einziges Prozent mehr verloren.“ N.
Herausgegeben, gedru>t und verlegt vou Hermann Schönlein in Stuttgart.