Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
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nahte 1nd in reſpektvoller Entfernung Plaß nahm, als fürchte er, ſie könne errathen, wel<e Umwandlung in ihm vorgegangen oder als wolle er erſt das Reſultat des Ge= ſpräches abwarten, ehe ex Edda ſein Geſicht zeige.
„Olaf iſt todt,“ begann ex mit flüſternder Stimme. „Sin ſicherer Bote aus Kopenhagen hat mix die Nachricht gebracht.“
„Dlaf todt?“ rief Edda exſhre>end und ſtarrie den König an, als wiſſe ſie noh niht, ob ſie ſih dieſer Nachz richt freuen ſolle oder nicht.
„Ex iſt todt oder ex ſoll es ſein. Margaretha treibt ein ſeltſames, unerklärliches Spiel. Nachdem man mehrere Wochen hindux< von Olaf nichts geſehen und Gerlichte ſich verbreitet hatten, er ſei krank, läßt die Königin Þlüß= ſi exflären, ex ſei geſtorben , ſie habe die Leiche ihres Sohnes in aller Stille beiſeßen laſſen, und ihre Räthe, ihre Hofbedienſteten beſtätigen, daß ſie der Beerdigung des Königs von Dänemark und Norwegen beigewohnt.“ *)
„Sie hat ihn ermorden laſſen!“ rief Edda.
„Das glaubt auh das Volk, mein Bote meldet mix, daß man offen ſage, die Königin habe thn entweder tödten oder in ewigem Kexker verſchwinden laſſen.“
„Und das Volk erhebt ſi< nicht gegen die Mörderin ?“
„Es iſt Ales ruhig in Kopenhagen, aber auh in Norwegen und anderswo. Margaretha ſcheint ſich ſtark genug zu fühlen, die Krone feſtzuhalten.“
„Mögen die Dänen das dulden, die Norweger werden
*) Hiſtoriſch.