Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. S1)
unmögli< Glauben ſchenken, wcnn ſie geſagt hatte, fie gehe na< Kopenhagen, um die Verzeihung Margaretha!8 zu exrſlehen. Warendorp, dur< den Brief von Blaſius Sture gewarnt, vermuthete, daß man ihn für allzu leicht= gläubig halte, und war mit ſeinem Urtheil über Hako fertig, noh ehe er ifn gehört hatte.
„Wir überſenden den Burſchen der Königin in Ketten,“ ſagte er zum Schöppenmeiſter, „er iſt geborener Norweger, alſo ihr Unterthan, mag ſie ihn richten laſſen.“
Der Schöppenmeiſter ſchüttelte den Kopf. „Dex Mann hatte Dienſte genommen auf einem Lübe>er Schiff,“ ant= iwortete er, „und iſt verdächtig geheimer Umtriebe. Man muß ihn foltern, bis er ein Geſtändniß ablegt und hat er fſi gegen die Geſeße des Bundes vergangen, ſo unter= liegt er dem Spruch des Lübe>ex Gerichts.“ S :
Der Senator bli>te unruhig auf. „Wix haben auf ihn fahnden laſſen,“ ſagte ex, „als einen Verbrecher, deſſen Auslieferung die Königin von Dänemark erbeten hat; i< vermeldete Euh, was mir Herr Blaſius Sture über ihn zu wiſſen gethan, eine andere Anklage iſ gegen ihn niht erhoben worden.“
Der Schöppenmeiſter machte abermals eine verneinende Geſte. Es ſchien ihm einen ſhadenfrohen Triumph zu bereiten, daß der Senator, deſſen Einfluß es oft gelungen war, ihn in den Rathsſißungen zu überſtimmen, ihm jeßt ſelber das Mittel in die Hände gegeben hatte, ihn für ſeine Oppoſition zu beſtrafen.
„Es iſt wohl nicht Euer Ernſt, Herx Collega,“ verſeßte er, „daß Jhr vermeint, der Magiſtrat der Stadt Libe>