Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 45
vereint mit der des Hauſes Sture fortführen ſollte, er hatte ſtets die Ueberzeugung gehegt, daß Blaſius keine anderen Fntereſſen kenne, als die ſeinigen, und niemals war der Argwohn in ihm wa<h geworden, Sture könne, um die Firma zweifellos zu erben und die Revenuen nicht mit Gebhard theilen zu müſſen, darna<h ſtreben, Gebhard ganz zu beſeitigen. Jebt ſprah es Blanka mit klaren Worten ans, daß Blaſius Gebhard haſſe, daß der Senator ſich ſtets von Blaſius habe leiten laſſen, und als ex das Geſchehene in dieſer Beleuchtung betrachtete, erſchrak er vor den Vildern, die ihm vor der Seele auftauchten. Sprach Blanka die Wahrheit, ſo wußte er jeht, wer den Senat über Alles unterrichtet, was Gebhard begonnen, ier gegen ihn im Senate intriguirt, Gebhard angeſ<wärzt und es veranlaßt, daß man ihm die gegen den Sohn bereits erhobene Anklage verheimlicht hatte. Feßt errieth er, daß Vlaſius nicht blos ihm die vertrauliche Nachricht über Hako’s Eintreffen in Lübe> geſchi>t, fondern gleichzeitig dem Schöppenmeiſter Mittheilungen gemacht; welche die Haltung deſſelben ihm gegenüber erklärten.
Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen; aber no< ivar es niht zu ſpät, dieſe perfiden Jntriguen zu durh= freuzen, no< hatte er Einfluß im Nathe, und die Hanſa hatte noh niht darüber Beſchluß gefaßt, ob man Margaretha den Krieg erfläre, wenn ſie Albrecht von Schweden den Handſchuh hinwerfe, oder ob man fſi neutral verhalte, ob man die Werbungen an den Küſten zu Gunſten Albre<t's dulde, oder die Aufſtändiſchen als Rebellen betrachte und wie Piraten behandle. EE