Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

664 Erſte Ordnung: Baumvögel; zweiunddreißigſte Familie: Kolibris.

Oberſeite matt metalliſh grün, auf der unteren rötlihgrau; die Federn des Rückens ſind rotgelb gerandet, die der Unterſeite einfarbig; über und unter dem Auge verläuft ein blaß roſtgelber Streifen; die Schwingen ſind braun, mit violettem Anfluge, die Steuerfedern, deren mittlere die doppelte Länge der äußeren erreichen, von oben trüb erzgrün, von unten gräulich, gegen die Spige hin ſhwarz, an ihr weiß, am Rande vor ihr roſtgelb. Der Oberſ<nabel iſt ſ<warz, der Unterſchnabel bis zur Mitte blaßgelb; die Füße ſind fleiſchfarben. Das Weibchen unterſcheidet ſi durch die Kürze des Schwanzes und durc düſtere Färbung; der Schwanz iſt kaum noch keilförmig zugeſpißt, die mittleren Federn ſind niht beſonders verlängert, ſo daß die Länge 5 em weniger beträgt als die des Männchens.

Das Vaterland iſt Nordbraſilien und Guayana; beliebte Aufenthaltsorte ſind offene, mit Gebüſch abwechſelnde Gegenden.

Die Waldnymphen (Lampornithinae), verhältnizmäßig große Kolibris haben etwas mehr als kopflangen, geraden oder ſanft gebogenen, am Grunde breiten, vor der geraden Spibe gekerbten Schnabel, langzehige Beine mit kurzen, hohen, ſpißigen, ſtark gebogenen Krallen, ſ<lanke Flügel und ziemlih breiten, ſtumpfen, abgerundeten oder leiht ausgeſhnittenen Schwanz. Die Färbung der Geſchlechter iſ ſehr verſchieden.

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Als Urbild der Unterfamilie gilt der Mango (Lampornis mango, Trochilus mango, albus, nitidus, violicaudus, punctulatus, fasciatus, nigricollis, quadricolor und atricapillus, Polytmus und Anthracothorax mango), eine der verbreitetſten und häufigſten Arten der Ordnung. Die Gattung der Shimmerkolibris (Lampornis), die er vertritt kennzeihnet ſih dur< ziemlih langen, deutli gebogenen, breiten, in ſeiner ganzen Länge flahen Schnabel und kurzen, abgerundeten Shwanz. Das Gefieder iſt der Hauptſache nah erzgrün mit kupferigem Schimmer, ein breiter Streifen, der ſi<h vom Kinne an über die Leibesmitte bis auf die unteren Shwanzde>en zieht, ſhwarz, ſeitlih vom Mundwinkel an bis zum Flügelbuge von einem tief ſaphirblauen Längsſtreifen begrenzt, die Steißgegend weiß. Die ſhwarzbraunen Shwingen zeigen {wachen Erzſchimmer. Die beiden mittelſten Schwanzfedern ſind grün, die ſeitlihen purpurkupferrot mit blauſ<hwarz ſhimmerndem Außen- und Endrande. Der Schnabel iſt ſ{<hwarz, in der Jugend braun, der Fuß ebenfalls ſ<hwarz. Das Weibchen iſt auf der Oberſeite lihter als das Männchen, auf der Unterſeite weiß mit ſ{hwarzen Längsſtreifen. Die Länge beträgt 10,5, die Breite 20, die Fittichlänge 7, die Shwanzlänge 4 em.

Der Mango iſt faſt überall in Braſilien zu Hauſe, kommt aber au in Paraguay, in Guayana und auf den Antillen vor, wurde ſogar ſhon in Nordamerika und zwar in Florida erlegt.

Der Sthnabel der Bergnymphen (Oreotrochilus), welche die bekannteſte Gattung der Säbelflügler (Campylopterinae) bilden, iſt höchſtens mittellang, ſtark und ho, ohne feine Randkerben neben der Spiße, der Shwanz kurz und faſt gerade abgeſchnitten, nux an den ſeitlichen Steuerfedern abgerundet, das Gefieder himmernd, auf der Oberſeite meiſt blau oder grün, auf der Unterſeite lichtex, durch ein in den lebhafteſten Metallfarben prangendes Kehlfeld beſonders geſ<hmüdt. Beide Geſchlehter unterſcheiden ſich in der Regel merklih dur< ihre Färbung.

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