Das Nordlicht. Bd. 1-2
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Deutschland ist der Ertrager der »Drei Ereignisse« Er schleppt sich selbst Roland nach, und auch er fürchtet sich vor seinem Schatten. .Der ist aber nun ein langer: der nordische! Nach des Scholaren Tod wird auch dieser gallerthaft und schließlich ganz fest: im Gegensatz zum spanischen Zwerg erweist er sich ganz als deutscher Narr. In der alexandrinischen Phantasie wurde die Einkörperung eines Geistes in Menschengestalt gedichtet: Roland und der Scholar enden im Epos nicht mit dem Tod! Ihr Sterben: der Todessturz sind mitgeschaut. Beim Scholaren zum Schluß, wenn er unvermutet auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden soll, sogar die Todesahnungen und deren jenseitige Ursachen! Der letzte Teil der »Drei Ereignisse« spielt überhaupt gleichzeitig innerlichst im absoluten Ich und diesseits unter menschlichen Bedingungen. Haarsträubend sind die »Drei Ereignisse«, ganz nichtig erscheinen sie schließlich in bezug auf die letzten Zwecke des Ich. Dieser Scholar, ein wildbrünstiger Mensch, darf nieht zum Genuß des Weibes gelangen: das ist seine metaphysische Aufgabe! Er kämpft verzweifelt für Liebe und auch für Begierde. Das Schicksal ist stärker: im Augenblick vor seiner Buhlschaft mit einer Hexe wird er von Häschern, eigentlich grundlos, erfaßt und verbrannt. »Schutz« wollte ich zuerst die »Drei Ereignisse« nennen. Und zwar Schutz gegen den Sturz aus eigenster Berufung hätte ich da gemeint! Dann wollte ich lieber das Geheimnis zwischen allen diesen Ereignissen gewahrt wissen... und nur ungern spreche ich hier den eigentlichen Sinn dieses letzten Teiles in den Schleiern der Maja in meinem Epos aus. Es handelt sich dabei um keine Moral. Noch weniger um ein Ethos. Gesetzmäßigkeit eines Schicksals hat zur Beschleunigung einer Entwicklung diesen Schutz einmal im »besonderen Fall« festgesetzt. Es geht nicht an, daß ein Wesen, das in irgendeiner Beziehung zum »unbefleckten Ritter ohne Furcht
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