Das Nordlicht. Bd. 1-2
Wohl fügte sichs, daß ihm, in stummen Trauerwochen, Nach frohem Wort aus kühnem Munde bangte.
Der Fremde spricht: »Allmächtig ist des Menschen Freude,
Und bloß an ihr kannst du die eigne Höhe messen,
Drum bleibe unbedacht, frohlocke und vergeude
Das innre Glück, das wir ureinzig nie vergessen!
Die Erde ist ein schönes Weib mit vollen Brüsten,
Der Reize Reichtum hütet sie in grünen Hüllen.
Sie liegt davon! Zu Abenteuern, Flottenrüsten!
Dem Nacktsein nach! Sei Sehnsucht dir und Wunscherfüllen. Ich hasse Wächter alter Staaten, die zerfallen,
Die statt des Glückes nur ihr Greisentum beschützen, Die uns von Nächstenliebe und Gesellschaft lallen, Als müßte jeder sich auf eine Krücke stützen.
O Menschen, merkt das häßliche Verhängnis!
So wie ihr euch über Gesetzlichkeit belehrtet,
Ward unsre Welt zu einem gottlosen Gefängnis,
In dem ihr euch als Kerkermeister selbst verehrtet.
Ihr trachtet nun in kluggefügte Weltgebäude
Und Zahlenkreise, was sich widerspricht, zu pressen. Doch sage ich: Gedanken habt ihr euch zur Freude Und nicht, versagte Möglichkeiten zu ermessen!
Ich hasse Heuchler, ein Geschlecht voll Weiberweichheit,
Zu bleichen Lebensweisheiten verfügt euch Schwächung!
Der Heldensinn versinkt in eingezirkter Gleichheit:
Schon fühlt kein Witternder das Glück der Wertzerbreehung! 573