Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
SR
„Um die Adern zu füllen, aus denen ſie mir das Blut abgezapft haben. Die Adeligen haben es gethan, um ſih zu rächen, weil i< für die Freiheit gekämpft habe. Und mein Buch haben ſie mir geſtohlen; — meine Herren, hat keiner von ihnen mein Buch geſehen?“
„Göns zum Trattner, der hat alle Bücher. Wenn's der nicht hat, ſo hat's kaner.“
„Es war das Buch der Bücher, ich habe mein Leben lang daran gearbeitet. Als in Frankreich die Sonne der Freiheit aufging, eilte ih hin, um es dort in tauſend Millionen Exemplaren drucken zu laſſen und dann in der ganzen Welt zu vertheilen. Es hätte das Glück der Menſchheit gegründet. Nun wird ſie wieder elend werden, elender als ſie je war, und ich trage Schuld daran. Deswegen muß ih herumwandern und es ſuchen, und darf nicht ruhen, bis ih es finde. Der Adelige, den ſie an den Laternenpfahl hängten, hatte es zuleßzt, ih weiß es.“
Die Nacht war ſchon lange angebrochen und die zunehmende Kälte trieb die Empfindlicheren nach Hauſe. Die Straßen wurden ſtiller, nur in der Nähe der Burg blieben noh viele Menſchen