Der Künstler zwischen Westen und Osten
aah Moderne Lyrik
als solches spiegelte, bald dunkler, bald lichter, bald in die Höhe und bald in die Breite verzerrt, ja, als ob ein jeder der mehr oder weniger tiefe Fall des Wortes selber wäre. Und es kommen mir die Verse in den Sinn, die in dem Mysterienspiel Rudolf Steiners, in der „Pforte der Einweihung“ stehen, welches Werk uns die geistige Welt, die Heimat des Wortes wiederum erschließt. Wenn vieler Menschen Worte
in solcher Art sich vor die Seele stellen, dann ist’s, als ob
geheimnisvoll dazwischenstünde
des Menschen volles Urbild.
Es zeigt in vielen Seelen sich gegliedert, wie das Eine Licht
im Regenbogen sich
in vielen Farbenarten offenbart...
Das ‚Wort‘ kann in nichts verwehen oder in das Böse tauchen. Es kann die Menschheit vernichten oder dämonisieren. Es kann sie zu Ahriman oder Luzifer treiben.
Es kann sie aber auch zur Selbst- und Welterkenntnis führen.
Ich finde in der Dichtung der Gegenwart keine Dichtung, die tiefer in das Menscheninnere und höher in das Weltall eindringt, als die Mysterientetralogie Rudolf Steiners.- Seine Worte führen in den Kraftbereich der Sterne und in das Machtgebiet des Schicksals. Sie enthüllen das Geistesland und wecken das Menschen-Ich.