Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
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granatendurhpflügte wüſte Gebiet um jeden Preis zu halten,
lag niht in der Abſicht der Verteidiger, weil es für ſie keine ſtrategiſhe Bedeutung hatte. E
Die Franzoſen brachen dann mit großen Maſſen in den ite, unbrauchbar ge-
machte deutſhe Geſhüße, kamen aber mit den deutſchen
Truppen erſt beim Abſtieg vom Chemin des Dames in den
_ Wald ein, fanden dort einige eingebaute,
Aillettegrund in Fühlung. Dork wurde “ihr Anſturm von ſ<hwahen Vortruppen aufgefangen, fect hinter den Oiſe-Aisne-Kanal zurücgingen. Auch öſtlih und ſüdöſtlich von Chavignon verlegten die Deutſchen ihre
Linien hinter den Kanal und ſchufen ſth dadur< einen neuen, |
unverſehrten Widerſtandsabſchnitt.
Am Ufer des Kanals mußte es ſi<h nun zeigen, ob der
taktiſhe Erfolg der Franzoſen von ihnen au< ſtrategiſ< _ ausgewertet werde fonnte.
fort. Dex Übergang wurde von den Deutſchen aber in den
nächſten Tagen immer leiht verhindert. Welchen Shwierig=fteiten mußten ſi die Feinde aber erſt nah der Überwindung des Kanals gegenüberſehen! Nah Laon, ikrem Kampfziel, | hatten ſie aufwärts zu gehen und kämpfend drei widtige
_Höhenabſchnitte zu nehmen. Deshalb wandten ſie ſi<h am 27. Oftober wieder der leichteren Aufgabe zu, öſtlih von Filain und nordweſtlih von Braye die deutſ<he Linie am Chemin des Dames von neuem zu berennen. Tiefgeglie=
derte Maſſenangriffe in der Rithtung auf den Kanak führten jedo<h nur zu äußerſt ſhweren blutigen Verluſten, die am
nächſten Tage vergrößert wurden, ohne abex die. erhofften Erſolge zu zetas E ___ Während in den folgenden Tagen am Kanal und am Chemin des Dames die franzöſiſ<en Vorſtöße ergebnislos fortdauerten, fam es auc an anderen Punkten der Front zu mehr oder weniger ſhweren Treffen, wie zum Beiſpiel in der ganzen Champagne, wo deutſhe Ertundungſtreitfräfte viele glüd>lihe Unternehmungen ausführten. An dex Front von Verdun ging es beſonders am 27. Oktober heiß her. Die Deutſchen griffen dort unter Anwendung
Fluſtrierte Geſichte des Weltfrieges 1914/17.
die na< kurzem Ge=- |
In dem Geländeabſchnitt, in dem die franzöſiſhe Unternehmung ſtrategiſhe Bedeutung erhalten tonnte, blieb ſie mit einem Slage ſte@en. Wohl ſette Pétain die Angriſſe gegen den Kanal
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von Flammenwerfern im Chaumewalde die Franzoſen an (ſiehe die farbige Kunſtbeilage), erſtürmten 1200 Meter feindlicher Gräben, machten 130 Gefangene und erbeuteten 5 Maſchinengewehre. Viermal verſuchten die Gegner die Sieger wieder zu verdrängen, ohne ihren Zwe ZU eO
Bei einem ähnlichen Angriff auf die feindlihen Stelz Tungen nordweſtlih von Bezonvaux am 29. Oktober ent=riſſen die Deutſchen den Franzoſen 1200 Meter Gräben, eroberten 25 Maſchinengewehre und nahmen 200 Mann ihrer Gegner gefangen. Zwei Tage danach konnten Gardetruppen den von Oldenburgern und Hanſeaten am Chaume_walde erzielten Fortſchritt no<h erweitern. Sie drangen auf 1200 Meter Breite 300 Meter tief in die feindlihe
Verteidigungszone ein, erbeuteten {were und leichte Ge-
\<hüße und nahmen den Franzoſen wieder über 200 GeFfangene ab. — - —— —
Auf dem Oſtufer der Maas bereiteten die Franzoſen unter ſteter Feuerſteigerung einen umfaſſenden Angriff ZUL Eindämmung der erfolgreihen und ihnen ſehr läſtigen deut=ſchen Streiftrupptätigfeit vor. Zwiſchen Samognieux und _Bezonvaux zogen ſie am 3. November ihre Jnfanterie zuſammen, konnten dieſe aber unter der Gewalt des deutſhen
_Abwehrfeuers niht zur Entwi>klung bringen.
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Das Hauptaugenmerk richteten die Franzoſen in dieſen Tagen immer no< auf die Aisnefront. Ihre fortwäh= renden - Angriffe auf den Chemin des Dames waren abgewieſen worden. Jn aller Ruhe vollendeten die Deutſen dort an den Nordhängen in der Nacht vom 1. zum 2. November eine Zurütverlegung ihrer Stellung, und Zwar
“in 20 Kilometer breiter Front, vom Froidmontgehöft bis
öſtlih von Craonne. Wie früher bei ähnlihen Gelegenheiten, ſo war es den Deutſchen auh diesmal wieder geÚungen, die Frontverlegung unbemerkt vom Gegner vor=zunehmen, ſo daß dieſer große Mengen von Granaten auf die leeren Stellungen abſ<hoß, ehe er wagte, über die nördlihen Hänge des Chemin des Dames hinabzuſteigen und 1 Kilometer weit vorzurü>en. Dieſer Gewinn bedeutete für die Feinde keinen beſonderen Vorteil, denn ſie ſtanden nun vor ganz neuen Stellungen, die noh feſter ausgebau*
Eine deutſche Macérofenabéeilung mit ‘erbeuteten belgiſchen Hundegeſpannen, die ſich bei der Beförderung 2 E N CS Meunitionswagen bewährt Haben. :
Phot. A. Grohs, Berliit, von Maſchinengewzhren und kleinen