Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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Land Aghovan oder Alban, iſ niht das Albaniſche oder Araniſche, ſondern die Cbene zwiſchen dem Araxes Gebirge und dem Kur. Ein Abfkomme des Siſag nämli< war Arhan, ein ausgezeihneter Mann, im Kriege gewandt, im Rathe ‘von großer Crfahrung. Der ſaß an einem großen Fluſſe, der, Kur genanut, eine weite Cbene durchſtrömt; und man berichtet, von dieſem Arhan ſeyen ausgegangen die Stämme der Udier, der Khartmanier, der Zokier, und die Herrſchaft der Kaëkarier. ‘Die Udier ſaßen längs dem Kur, im alten Otÿene, das na< Plin, 6. 13. der Araxes von Atropatene trennte, Nördli über ihnen lagen ‘die Khartmanier in Khartamanig. Von Udin aber ſind wieder, nah gemeiner Meinung, die von Dzanar, dem Gebirge über Schirwan, da wo die Pforte von Tzak'han im Kaukaſus ſi dffnet, ausgegangen. Das iſt der Armeniſche Bericht von dieſer Safaſena. Man ſieht, ſie befaßt viele Stämme in ſi<, die alle der ſfythiſchen Wurzel angehören; zuerſt alſo iſt es Syunia, das Land der Synen oder Syne. Es i|ff na< Capelletti (in ſeiner Armenia p. 68) in zwei Provinzen getheilt, Groß-Syunia und KleinSyunia oder Arzak, öſtli<h von dem andern. Syne aber iſ gleichbedeutend mit Sacaſene; denn die Sacen hießen in alter Zeit au< Soi, Set oder Siï; Siun und Siſagan ſind mithin ſynonim. Dieſe Sacen oder Sei mögen freilich bei ihrem Cinfalle in Kleinaſien, deſſen Herodot erwähnt, dieſe Provinz beſeßt, und den Namen erneuert haben; aber nur weil ſie das Land als ihre alte Heimath erfannt. An ſeinem Abfall in den Porphyrthälern, die ihre Wäſſer dem Strome zuſenden, und in der Ebene an ihm hinunter aber Tag nun Othene, das ſi< längs des Fluſſes bis na< Gogarena hinauſßzieht. Dies Othene der Alten iſ daher das Udi der Armenier, das von dem engern Udi um Berdaa her, den Namen führt. Die Umlande um dies Berdaa US hòôren dem Armeniſchen Bardos an, von dem die Armenier die Parther ableiteten, die Juſtin ſfythiſche Auswanderer nennt. Othene, von Sifag angepflanzt, iſt daher gleichfalls ein Sfythenland. Othene, Uti, Otia, Utia, Udia, Udinia, Budinia, auch Uttia und Vittia genannt, bezeichnet in ſfythiſcher Sprache das Waſſerland; von Woten, Waten oder Woden, Waſſer. Es iſt alſo die Heimath der \fythiſhen Waſſermänner, der Woden, Othenen oder ODten ; die von hier aus zuerſt über den Kur, und dann dur< die Pforten des Kagukg13