Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

14

die einziéhendé Kraft ain Meeresboden vor, der Südpol if daher weithinaus vom Waſſer umfloſſen; ér| auf ‘der Höhe von Neuholland ift dié" landbildénde' Kraft wieder erwa<ht; Und“ ſteigt nun, in ihrer Wirkſamkeit fich aus[aſſend, durch die Jtüiſeln, und das De>an dem Erdfnotengeflechte hinter vem Himalaya entgegen. "Das Alles iſt ‘inder Wiſſenſchaft {on bekannt und größtentheils angenommen; wir konnten aber“ hier niht vorübergehen, weil auf dieſem Naturgrund alle ethnographiſ<ße Ordnung ruht,

Jf nun aber Armenien" ein ſtrahlendes Bergland, dann werden ſeine vier Strebepfeiler und der Caucaſus ſein Vorwerk, wenn ſie wirklich "ausſtrahlen, in die Centxalfetten aller Bergeszüge der Erde ausgehen, Die Ahfälle der Hochländer betrachten wir hier als normgebend, indem ſie dur ihre herrſchende Richtung den ganzen Zug bedingen; während die einzelnen untergeordneten Bergketten ſtrahlenförmig von ihnen nach auſſen gehen. So läuft alſo vom ſüdöſtlichen Widerhälter, am Weſtrande des Jranylateau, der Zagros aus, die öſtliche Waſſerſcheide des Tigris bedingend ; beugt ‘ſi< dann im Süden na< Oſten um, dem ſüdlichen Rande dieſes HoWlandes folgend, und in das Neßwerk der perſiſchen Küſtenflüſſe ſi< verzweigend; wendet fi im fernen Oſten abermal gegen Norden hin, die weſtliche Waſſerſcheide des Jndus abgrenzend; und dann am indiſchen Caucaſus zum drittenmal und jeht gegen Weſten umbeugend, läuft ex in den Paropamiſaden und dem Alburszuge zum nordöſtlichen Widerhalter zurü>, zwiſchen ſih das Land Jran beſchließend. Jhm ſüdöſtlich erhebt ſi< unter dem Himalaya das Defan mit den Jndus- und Gangesbrahmaputra- Niederungen, die Heimath der Hindu. Gehen wir darauf wieder zum Caucaſus zurü>, vann ſehen wir fein rehtes Horn in Dagheſtan, längſt dem caspiſchen Meere, bis zum Coifu nordwärts laufen; dort verliert ſi< die bergbildende Kraft in die Ebene, taucht aber jenſeits der untern Wolga in der Otſcheyſirt wieder auf, umzieht den Uralſtrom, und erhebt dann, nordwärts bis zum Meere wirkſam, das Uralgebirge. Von dem ſüdlichen Anfang dieſes Gebirges ftreicht dann der Landrüfen weiter öſtlich um die Quellen des Saraſu, Tſchuïi, Talas, Sihon und. Gihon, bis er im Hinduhkuh mit den Paropamiſaden zuſammen-