Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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Japhetiden dieſe ihre dritte Region betreten, zu den Völkern ſi< verhalten, Die wir bei unſerer Uebexrſchau als no< gegenwärtig beſtehend vorgeſunden? Die drei erſten dieſer Folge: Gog, Moſoch und-Madai werden ſth na< Morgen gewendet haben; die vier letzteren aber, Gomer, Thiras, Javan und Tubal, dem Abendlande zugewandert ſeyn; und ſo ſehen wir bei näherer Betrachtung, daß die Zahken drei und vier der Zahl der von der Natur abgegränzten Stammesſize, und in hren Untergliederungen der Gliederung des Bodens, der Berge, der Meerbuſen und der Wäſſer entſprechen. Madai, der erſte in der Reihe, erflärt ſi< dur< ſi< ſelber; man hat nie gezweifelt, daß er die Meder, und mit der älteſten Wurzel der Jranier ſohin das Volk von Jran bis na< Jndien hin bezeichne, Das werden alſo die Südaſiaten ſeyn. Gog im Magog wird eben ſo als der Ausdru> für die ſämmtlichen nordiſchen Vor=-, Mittel- und Oſt-Aſiaten gelten. Gog in Magog, bezeichne nun Magog Land oder ſeine Bewohner, wird als die Unterabtheilung eines größeren Gan=zen, des Magog nämli<, beſtimmt; alſo, daß in Ma-gog, dem großen Gog, Gog ſelber nur ein Element des größeren Ganzen bezeichnet; etwa wie bei den Drientalen, die in demſelben Hauſe Tſc{hin und Matſchin als gethcilte Gliederungen unterſcheiden. Der ganze Complex von Völkerſchaften, die ſich vom Ural dur< den Norden Aſiens, um ſeine Centralhöhe bis zum ſtillen Meere, und an ihm hinuntèr dur< Hintexindien gegen Polyneſien ziehen, wird alſo Gog in Magog angehören. Ju der Mitte zwiſchen diefem Gogaria, im Lande nordiſcher Kälte und Finſterniß, und dem Lichtlande Jranz in dem größeren Theile des caspiſchen Be>ens und des centralaſiatiſchen Höhenlandes mit ſeinen Abfällen, kurz im Turangebiet, wird dann Moſo<h_ mit den Stämmen aus der Wurzel des Thur ſeine Stelle finden. Damit hat Oſtaſien und aus ihm Amerika ſeine japhetidiſche Bevölkerung erlangt. Auch dem Weſten iſt die ſeine aus den vier übrigen Häuſern unter den ſieben zugekommen. Das Haus des Gomer hat ſi< dort zum Norden gehalten. Gomer aber i, bei der Gleichgültigkeit der Vokale in den orientaliſchen Sprachen, au< Gamer, Gimer oder Gumer; und wieder, da G in C und Ch übergeht, Cimer oder Cimmer, Kamer oder Kamber; und ſcine Abkommen werden Gomro, Kimaro, Kimmern, oder Cimbern, ihre Sprache aber wird Gomeräg oder Kimbreg ſeyn.