Die Physiognomie des Menschen

Der leicht Bemwegliche, den Vögeln vergleichbar:

Stirn klein, breit. Nase sehr klein oder lang und fein oder an der Spitze sehr dünn. Bauch und Brust stark behaart. Augen dunkel und klein.

8. Der Gedächtnisstarke und der Vergeßliche.

Das Gedächtnis ist ein Kind und Diener der Klugheit und gehört zu den Tugenden des Verstandes. Aristoteles schreibt: Ein gutes Gedächtnis erfordert ein trockenes Hirn; meistens haben Leute mit langsamem Geist ein starkes Gedächtnis.

Der Gedächtnisstarke nach Aristoteles:

Die obere Körperhälfte ist kleiner, schön geformt, fleischig, aber nicht fett (was auf Stumpfsinn und Vergeßlichkeit deuten würde). Ohren groß.

Der Vergeßliche:

Der Gegensatz zur vorigen Gestalt. Die obere Körperhälfte ist größer, z. B. bei den vergeßlichen Zwergen.

9, Der Kühne.

Nach den Tugenden und Fehlern des Verstandes kommen wir zu denen des Gemütes, und zwar der Reizbarkeit. Eine dieser Tugenden, die Tapferkeit, wird einerseits von blinder Zuversicht, andererseits von Furchtsamkeit begrenzt. Kühn wird genannt, wer sich nicht leicht einschüchtern läßt und anmaßend und herausfordernd ist und weder Erdbeben noch Überschwemmungen fürchtet, wie man's von den Kelten erzählt. Solchen Leuten fehlt die nötige Vorsicht, die selbst die Tapferen haben; sie stürzen sich unbesonnen in vermeidbare Gefahren, im Ernstfall aber geben sie bald bei. Ihre Gestalten haben die alten Physiognomiker nicht im Zusammenhang geschildert. Wir wollen die einzelnen Bruchteile zusammenlesen.

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