Die Physiognomie des Menschen
seligkeit, Güte, Freundlichkeit, Barmherzigkeit, Wohlwollen, Gastfreundshaft und ehrbarem Eifer. Aristoteles, Polemon und Adamantius schildern ihre Gestalt nicht und setzen ihre Zeichen denen der Stärke gleich, die vom Löwen genommen sind.
Der Freigebige, den Lömwen vergleichbar:
Von der Stirn zur Nase hin laufende Haare. Haariger Nacken. Schultern gut gelöst. Zurückgebogene Finger. Lange, bis zu den Knien reichende Arme.
Der Hochherzige, den Lörven vergleichbar:
Großer, starker Rücken. Große, wohlgeformte, gegliederte, sehnige Füße. Hohle, biegsame Stimme.
18. Der Zornmütige.
Sanftmut steht zwischen Zorn und Tölpelhaftigkeit. Der Zornmütige, um mit ihm den Anfang zu ‚machen, kennt kein Maß und ist schnell für oder wider entflammt bei Leuten, wo er das nicht sollte, und stärker, schneller und länger, als er es sollte. Er ist maßlos hitzig, gallig und bitter, trägt den Zorn lange bei sich und ist nur schwer zu versöhnen. Man unterscheidet Jähzorn, Wut und Raserei. Der Jähzornige kann keinerlei Verachtung ertragen und ist stets äußerst rachgierig, was die Ärzte auf das Überwiegen der gelben Galle zurückführen, die scharf und fein ist und sich wegen der innewohnenden Hitze leicht entzündet und aufsteigt. Die Zornmütigen, die sich erst beruhigen, wenn sie das Blut ihrer Feinde sehen, nennen wir bitter und grausam. Bei ihnen über"wiegt die kalte, trockene, schwarze Galle, die sich nicht so leicht und schnell verteilt. Die erwähnten drei Arten der Zornmütigkeit beruhen darauf, daß das Blut, dessen Entzündung im Herzen ja den Zorn hervorruft, fein oder dick oder mittelmäßig
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Betzgenomoge