Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents

in Frankreich. 41

jedem Kanton foll es eine oder mehrere Primärſchulen geben, deren Sprengel dur< die Departementsregierung beſtimmt wird.

Auch der höhere Unterricht wurde neu organiſirt. Schon am 25, Februar 1795 hatte der Convent dekretirt, daß jedes Departement eine Centralſchule (College, Gymnaſium) mik 10 Profeſſoren, einer Bibliothek und den nöthigen Lehrmitteln haben ſolle. Dieſe Beſtimmung wurde im Geſche vom 95, Oktober der Hauptſache nach beibehalten. Die Zöglinge ſollten in den alten Sprachen , in Natuvwiſſenſchaft, Logik, Mathematik und Staatswiſſenſchaft unterrichtet werden. Aber woher Profeſſoren, Räumlichkeiten und Geld nehmen ? Die Centralſchulen exiſtirten alſo einſtweilen auf dem Papiere.

Theologiſche und juriſtiſche Fakultäten beſtanden nicht mehr. Der Convent gründete im lehten Jahre ſeiner unheilvollen Exiſtenz drei mediciniſche Hochſchulen zu Paris, Montpellier und Straßburg. Jn Paris wurde das nationale Inſtitut der Wiſſenſchaften und Künſte errichtet, und zwar mit drei Abtheilungen ; einer für phyſikaliſche und mathematiſche, einer für die politiſchen und moraliſchen Wiſſenſchaften und einer für Literatur und Kunſt ; ebendaſelbſt wurde ein Muſeum für Naturwiſſenſchaften, die polytechniſche Schule und die Hochſchule für orientaliſche lebende Sprachen eröffnet.

Die Normalſchule, welche infolge des Dekretes vom 30. Oktober 1794 errichtet worden war, ſollte das Seminar für die Elementarlehrer werden. Bald trugen gelehrte Männer den Zöglingen alle möglichen Wiſſenſchaften vor, ſpi>ten aber die Köpfe der künftigen Lehrer mit Dingen voll, welche dieſe in ihrem ſpäteren Berufe nie verwerthen konnten, ")

1) S ybel, Geſchihte der Revolutionszeit IV, 35—39; dazu Despois, 75 und Duruy 111—126.

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