Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

General Jgnatieff.

ſu<hungs-Commiſſion nah Podgoriza abzuſenden, und zwar in der Perſon der Sena=toren Vrbica und Radowitſ\< und des Senatorenſecretärs Vukowit#<. Der Großvezier hatte feierli<h verſprochen, die Unterſuchung auf das Strengſte und Gerechteſte durchführen zu laſſen. Auch der Fürſt nahm Einſicht in die Jnſtructionen, welche die türkiſhen Delegirten erhielten, und darauf hin entſchloß er ſi<, dem Wunſche der Großmächte, ſih bei der Commiſſion vertreten zu laſſen, nahzugeben.

Wie wild der Kampf in Podgoriza tobte, beweiſt die an den Leichen vorgenommene Beſchauung ; man fand an einzelnen Leichen 26—82 Wunden. Auch wurde aus Cettinje gemeldet, daß zu 31 Todten noh neuerdings drei conſtatirt wurden, darunter der fürſtlih montenegriniſche OberFahnenträger. “Wiewohl die Großmächte die Unterſuhung von den betheiligten Grenzſtaaten leiten laſſen und fich

Zimmermann, Geſch. des orient. Krieges.

direct in den Gang der Sache niht miſchen wollten, ſo ließen ſie doc ihre reſpectiven Agenten in Skutari beauftragen, mit Aufmerkſamkeit der Entwickelung der Angelegenheit zu folgen und darüber direct an die Regierungen zu berichten. Man hoffte die Beendigung der Unterſuchung innerhalb 14—20 Tagen.

Die ganze leidige Affaire ſcien ihrem Ende nahe. Zweiunddreißig an dem Blutbade von Podgoriza betheiligte Jndividuen wurden zu zwanzigjähriger Gefängnißſtrafe verurtheilt. Das Urtheil wurde aber als zu milde betra<htet und machte in Montenegro einen ungünſtigen Eindru>, der ſih jedoh, als ſpäter noch einige Verurtheilungen zum Tode erfolgten, wieder gelegt zu haben ſcien.

Man ſetzte die Mäßigung, die der Fürſt von Montenegro in dem Conflicte mit der Türkei an den Tag legte, zum großen Theile auf Rechnung Oeſterreichs, reſpective des Statthalters von

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