Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten
Kaiſer Alexander II. von Rußland.
founte. Aber aus purer Menſchenfreundlichkeit, um dem „luſtigen Alt-England® niht die gute Laune zu verderben, konnte Oeſterreih ſi< nict wieder an die goldene Kette legen und mit en gli ſhen Subſidien für engliſ<he Funtereſſen födern laſſen.
Ueberhaupt ſtand England ſeit einiger Zeit den vereinigten nordiſchen Mächten feindlich gegenüber. Es beſchuldigte dieſelben, an die Stelle des europäiſhenGleichgewichtes, wie es die alte „Pentarchie“ (Herrſchaft der fünf Großmächte in Europa) geſchaffen, ein neues Element, das oſtmächtlihe Shwergewicht, geſeßt zu haben, welches einer continentalen Dictatur ziemlich gleihkomme. Sich den Ausſprüchen einer ſolchen Dictatux anzubequemen, ſeien aber die engliſhen Staatsmänner zu ſtolz; ſie wollten nicht, namentli< in den orientaliſchen Angelegen-
heiten, daß an die Stelle der Verträge die Willfür der drei Mächte trete, welhe in jüngſter Zeit, ſtatt den Weg der Verſtändigung mit allen europäiſchen Factoren einzuſchlagen, es vorgezogen hatten, „faits accomplis“ (vollendete Thatſachen) zu ſchaffen. Zunächſt richtete ſi<h dieſer Borwurf Englands gegen Deſterreih-Ungarn angeſichts der rumäniſchen Handels-Conventionen und der neuen völkerre<tli<hen Stellung, welhe man von Wien aus bemüht war, dem ehemaligem Vaſallenſtaate der Pforte, Montenegro, aus Anlaß der Podgoriza-Affaire anzuweiſen. Es ſoll auch Graf Andra ſy Gelegenheit gehabt haben, vom engliſhen Botſchafter, Sir A. Buchanan, während deſſen leßter Anweſenheit in Peſt über dieſe Anſchauungen ſeiner Heimatsregierung nicht im Unklaren zu bleiben. Rußland gegenüber ergriff das Cabinet von St. James gleichfalls