Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

hatten ſie au< Grauſamkeiten an montenegriniſhen Weibern und Kindern verübt.

Angeſichts dieſer gegenſeitigen bis zur detta“ (Blutrache) reihenden Mißſtimmung, beſorgte man mit Recht, daß es na< der Einnahme von Nikſic kaum mögli<h ſein würde, die lange zurü>gehaltene Racheluſt zu zügeln, beſonders wenn ein eventuell nothwendiger Sturm den Angreifern viele Opfer koſten ſollte. Jndeſſen hoffte der Fürſt die Leidenſchaften be-

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erfolgten Einnahme des einzigen tüchtig armirten Blockhauſes Klacina hatten die Montenegriner auf der zuerſt eroberten Höhe von Trebeſ < Poſitionsbatterien gegen die Feſtung poſtirt, darunter au< einige von den jüngſt eroberten, welhe no< brauchbar befunden wurden. Die bei der Eroberung der Blo>khäuſer gemachten Gefangenen wurden im Hauptquartier zurücgehalten. Unter ihnen befanden ſi< viele Bürger von Nikſic. Die Nikſicer Beſatzung war ent-

Maſo VYrbica,

Artillerie-Commandant der Montenegriner,

ſänftigen zu können, und zu dieſem Zwe>e war auh der ſtrenge Beſcheid an die Nikſicex Bürger ergangen, um dur<h die Drohung vielleicht die ſtricte Ausführung desſelben unnöthig zu machen. Zu demſelben Behufe ſollte au< ein Sturm nur im äußerſten Nothfalle verſucht werden. Bald darauf wurden die zwei lebten Borwerke von Nikſic eingenommen; und war nur no< die Aufgabe zu erfüllen — die Erſtürmung der Feſtung ſelb ſt.

Glei<h na< der niht ohne große Opfer

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ſchloſſen, ſi< eher in die Luſt ſprengen zu laſſen, als ſi< einem ſo erbitterten Feinde auf Gnade und Ungnade zu ergeben.

Die Beſaßung von Nikſic beſtand aus nicht mehr als einem Bataillon Nizams, meiſt aus Bosnien, und zwei bis drei Bataillonen Bürgern von Nifſic. Der Commandant der Feſtung war magyariſher Abkunft und hieß Skender Be y. Derſelbe hatte verbreiten laſſen, daß die von den Montenegrinern gefangenen Türken zu den ſ<mähli<ſten Arbeiten verhalten und im Weige-