In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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Shr leßter Vertreter, Sophus Schad, hat dieje Theorie gar nicht ungejchiet bejchrieben und mit Hijtorifchen Namen zu belegen verjucdht. Die Vertreter der Tierfymbolif behaupten, daß jeder Menjch, neben jeinen moralijchen und intellektuellen Eigenjchaften, auc) tierifche Neigungen habe, und wenn dieje in überwiegenden Grade vorherrichen, jo wird der Menjch aud) im Ueußeren eine größere oder geringere Nehnlichkeit mit dem Tier bejigen, feine Eigenart und Gewohnheit mit der tierijchen übereinjtimmen. Nach) ihrer Ueberzeugung hat beijpielsweife ein Menjcd) wie Wr. 16 „im Bunfte einer gewiljen nerpöjen Leidenjhaft“ eine Nehnlichkeit mit dem Hahn, was äußerlich Dur) Die Ntafe und den Blic zur Geltung fommen joll. Uljo einen hitigen, fampfbereiten Hahndarafter.

Wenn jemand mutig wie der Löwe ift, der mwildentjchlojjen das jtärfjte Tier anfällt, bei gezwungenem Nüdzug nur Schritt für Schritt weicht, Dann hat der Betreffende eineLömwennatur und muß dem Yömen von Gejtalt, Gejichtsform und Charakter gleichen. Schad führt zwei Namen der Gejhichte an. Ginmal den Niefen der Tribüne, den Hinreigenden, furchtlojen Mirabeau, und den Giganten von Gejtalt, den umerjchütterlihen Angreifer mit wallendem Lodenhaar, General Kleber. Betrachten mir Die obenjtehenden Bilder, jo müffen mir befennen, daß hier eine frappante Wehnlichfeit vorliegt, jomweit jie zwifchen Menjch und Tier, zwijchen Kleber und dem Löwen, iiberhaupt beftehen Tann. Weiter vergleicht er Bernadotte mit einem Raubvogel, Voltaire