Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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bei ihnen fei, was fie fich bebünfen laflen, mas fie mohl für Engel find, ob fie auch demen gleich find? da fie bach das dritte englifche Königreich; innen haben.

Siehe, beine Liebe, deine Demuth und deine Freundlichkeit voill die der Geift allhier ein wenig unter Augen ftelfen, du fhöne englifhe Braut, befchaue‘ doch deinen Ehmud, meld; eine fchöne Freude mag wohl dein Bräutigam an dir haben, du Lieber Engel, ber bu alle Zage mit dem Teufel kanzeft.

Wenn jegunter einer erhöhet wird und Erieget nur ein wenig ein Amt, fo if ihm fehon fein anderer, ber nicht dergleichen ift, gut genug, er achtet den Laien nur für einen Fußfchemel, er tradhtet Halb darnach, wie er- ber Later Gut mit Lift unter fi bringen Fann; Eannn er nicht mit Lift, fo thut er’ mit Gewalt, das mit er feinem Hohmuthe genug thun Fann.

Kommt ein einfältiger Dann zu ihm; ber fi nicht wohl verbauen Bann, fo jlummt er ihn ab gleich einem Hunde; hat er eine Sache für ihn, jo muß ber recht fen, ber ein Anfehen bei ihm bat. Rathe, was bijt du mohl für ein englifcher Fürft? im nadjfulgenden Kapitel bei dem Falle des Zeufeld wirft du deinen Spiegel finden, befiche dich.

Zum andern wenn jeßunter einer etwas mehr gelernt hat in tweltliher Kunft, ober hat etroas mehr ftudirt als ein Laie, dem ijt Fein Zaie gleich, er Eann ihm nicht nah der Kunft reden und kann feinen ftoßen Gang night. In Summe ber Einfältige muß fein Narr fein, dba er bog ein flolger Engel ift, und in feiner Liebe ein todter Menfc; biefe Art hat feinen Spiegel au im nahfolgenden Kapitel.

Zum dritten wenn jesunter einer reicher It als ber andere, fo muß der arme Narr fein; wenn er ein fhöneres Kieib zeigen tann als fein Nächfter, fo ift ihm ein Armer fchon nicht mehr gut genug, und ber alte Gefang geht jegt im vollen Schar , der lautet:

Der Reich’ den Armen giwingel, Und ihm fein Schweiß abbringet, Daß nur fein Grofchen Elinget.

Diefe Engel werden aud in bas nachfolgende Kapitel zu Gafte geladen vor ihren Spiegel.

Zum vierten ife doch ganz und gar eine teuflifche gemeine Hoffart, daß eins Über das andre aufiteige, verachte, belüge, beträge, wuchere, geize, neide, haffe, e& brenmt jegt in der Melt wie häls lifches Seuer. Ad und ewig! o Melt wo ift deine Demuth? mo ift deine englifhe Kiebe? wo ift beine Freundlichkeit? wenn jes der Mund fpriht: Gott grüße dich, fo denkt das Herz, ja bit

did).