Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Sohne Gottes haben, daß du dich einmal labeft? wo du recht bift, fo fchau ihn dod) einmal an, vielleicht wirft du gefund.

Aber warte ein wenig, e8 figt ein Anderer auf deinem Stuhle, ber läffet fich Eüffen und ift feinem Vater ein gehorfamer Sohn, und thut wie der Vater thut. Marte nur noch eine Eleine Weile, fo wird fich das höllifhe Feuer Eüffen, nimm derweilen mit dem Lateinifchen vorlieb, bis dir mehr draus wird, du wirft bald beine Krone verlieren.

Nun möchte einer fragen: Was ift denn eigentlih im Lucifer die Feindfhaft wider Gott, darum er auß feinem 2ocus getrieben worden ift?

Hier will id dir den Kern und das Herz Kucifers eigentlich zeigen, da wirft du fehen, was ein Zeufel if, oder wie er ein Zeufel geworden ift, darum fehaue zu und lade ihn nicht zu Gafte, denn er ijt Gottes und aller Engel und Menfchen abgefagter Feind und das in feine Ewigfent,

MWirft du nun diefes recht verftehen und begreifen, fo roirft du nicht aus Gott einen Teufel machen, mie etlihe thun, die ba fügen: Gott habe das Böfe gefchaffen und wolle noch, daß etliche Menfchen follen verloren merden, welche dem Teufel feine Lügen vermehren helfen, und führen über fich felbft das ftrenge Urtheil, indem fie Gottes Mahrheit in Tügen. verkehren.

Nun merke. Die ganze Gottheit hat in feiner innerlichften oder anfanalichiten Geburt im Kern gar eine fcharfe, erfchredlicye Schärfe, indem die herbe Qualität gar ein erfchredliches, herbeg, finiteres und Ealtes Zufammenziehen ift, gleih dem Winter, wenn es grimmig Ealt ift, daß aus dem Waller Eis wird und dazu ganz unerträglich.

Denke, wenn im Winter, wenn es fo Ealt ift, die Sonne follte weggenommen werden, was da flr eine Kälte und ganz rauhe und harte Kinfternig fein türde, da Eonnte Fein Keben beftehen.

Auf eine foldhe Art ift die herbe Qualität im innerften Kern in fich felbjt und für fih allein außer den andern Qualitäten in Gott, denn die Strengigkeit macht die Zufammenziehung und Hal: ten eines Körpers, und die Härtigkeit vertrodnet’s, daß e8 Freue türlich beftehet,

Und die bittere Dualität ift ein reißender, durddringender und [cneibend bitterer Quell, denn fie zertheilet und zertreibet die harte und herbe Dualität, und madt die Beweglichkeit. Und zwifchen diefen zwei Dualitäten wird die Hite geboren von ihrem harten und grimmigen, bittern Neiben, Reifen und XZoben, bie fteiget in der bittern und harten Qualität auf, ald eine grimmige Unlndung und führet hindurd) als ein harter Feuerlang. Davon entjtehet der harte Zon und in folhem Auffteigen oder folhem