Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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ſegelten. Sie" fanden nichts; damkt ſie ſich aber nicht unnúß bemüht hätten, legten ſie unbedeutende Briefe, öffentliche Papiere, und ſogar unbeſchriebenes Papier unter Siegel. Nachdem ſie dies gethan und tneine ſämmtlichen Sachen unterſucht hatten, entfernten ſie ſich, ziemlich übelgelaunt. Der unglü>liche Biron , der dies Alles mit angeſehen , trat jet auf mich zu, drü>te mir innig die Hand , und verließ ‘dann, ohne ‘ein Wort zu ſprechen, mein Zimmer - tit ſolcher Eile; daß er ſogar Hut und Handſchuh liegen ließ. Jch ſandte ſie ihm nach, und benußte dieſe Gelegenheit , - ihm in einigen Zeilen die feſte Dauer meiner auſrichtigſten Freundſchaft zuzuſichern, und ihm nochmals für die Theilnahme zu danken, von der er mir ſo überführende Beweiſe gegeben. Müúndlich ließ er mir erwidern , ih habe ihm eine große Beruhigung dädurh gewährt, daß ich der Aufrichtigkeit und Herzlichkeit ſeiner Geſinnungen gegen mich Gerechtigkeit widerfahren laſſen : dennoch aber ſei er tiefbetrúbt, und müſſe ſich ſtets wiederholen, daß mein Alter (ih war damals 474 Jahr alt) und der. ‘geringe Nuten, den man aus meinem Verdevben ziehen könnte, mich vor aller ernſthaften Gefahr ficherten*),

*) Der Herzog von Biron, ſpäterhin unter dem Namen des Herzogs von Lauzun, durch ſeine