Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut
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ſchienen mir entſeblich lang. Dann, als ih nichts hôrte, wi>elte ich mich in meinen Mantel, drückte meinen Hut in das Geſicht, und verſchloß unſer Zimmer, das ich nie wieder zu betreten hoffte. Ich gehe vier Schildwachen vorbei ; keine hält mich an. Jch überſchreite die gefährliche Brücke, und mich in Sicherheit haltend , dankte ih dem Himmel inbrünſtig für meine Befreiung. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirth gemacht, und das Sprichwort bewährte ſich an mir, Kaum war ih einige Schritte weiter gegangen, als ich dieſen Wirth erblicte, das heißt, den Commandanten. Jch erkannte ihn ſogleich an dem weißen Mantel, den er beſtändig trug. Jch ſtellte mich jedoch ganz dreiſt, und hoſſte, daß er nicht auf mic achten würde. Trügeriſche Hoſſnung! Er hält mich an; und fragt, wohin ich gehe.
„„Was geht es Euch an, Bürger, entgegnete ich, Jch kenne Euch niht!“ — :
„Ich bin dèr Commandant des Forts, und ſah Euch ſo eben aus demſelben kommen. ““ —
„¿Das iſt wahr. Jch habe daſelbſt bei einem Kanonier gegeſſen , der mein Freund iſt, und würde Euch dies ſogleich geſagt haben, hätte i< Euch gekannt.“ —
-,, Nein, Jhr ſeid ein Gefangener, und morblen — Jhr werdet ſo gefällig ſein, auf der