Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

s Ferankreich 1789,

allein die Orleanſche Partey behauptete, daß dasjenige was der König geſagt habe, vielleicht nur cine Liſt ſey, und daß er ſelbſt kommen möge, damit man auf dem Stadthauſe aus ſeinem eigenen Munde ſeine Geſinnungen erfahre. Wirklich entſchloß ſ<{< der König auch dazu, am 17. July nah Paris zu gehen, woſelbſ er von einer zahlreichen Verſammlung - empfangen und nach dem Stadthauſe begleitet wurde. Dieſer Einzug gehört zu den ſeltenſten in der Geſchichte, indem der König von Paſſy an bis zum -Stadthauſe, durc ein von wenigſtens 150000 Menſchen vier Mann hoch gebildetes Spalier , paſſiren mußte, Dieſes neumodiſche Mitlitair beſtand aus Männern, Jünglingen, Weibern und Mädchen, die auf die ſeltſamſte Weiſe mit Flinten, Spießen, Stangen, Miſtgabeln 2c. bewafnet waren. Der Eingang zum Stadthauſe war an beyden Seiten mit Bürgerofficieren beſebt, die mit ihren Degen einen ſtählernen Bogen formirten, unter dem der König hindurch mußte, Sichtbar war die Furcht, die den Monarchen ergriffen hatte, und ſie war auch nicht ungegründet; denn wirkli<h war es die- Abſicht der vom Herzoge von Orleans gedungenen Aufrúhrer, dem Könige zu Paris entweder die Freyheit oder das Leben zu rauben; deshalb auch der Hetzog ſelbſt ihn zu dieſcr Reiſe gerathen hatte.

Diesmal gelang es aber dem Könige noch die Herzen ſeiner Unterthanen zum Theil zu gewinnen, und als ſich der Monarch mit der Nationalkokarde am Huthe zeigte, begrüßte ihn die Menge mic allgemeinem Jubel: daher es die Unruheſtifter niht wagen durften , etwas zu unternehmen. Die Rü>reiſe des Königes gieng auf dieſelbe Art wie die Anfunſt vor ſi<, begleitet von vielen Tauſenden bis nahe vor Verſailles, wo er von ſeiner um ihn beſorgten Familie mit Freuden empfangen wurde,

Das