Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

168 Frankreich 1815

auſtalten, ſo {nell als möglich, in Ordnung zu bringen, jum dem nicht zu bezweifelnden Angriffe der alliir? ten Mächte, deren Armeen noch nicht auseinander ge: gangen waren, Widerſtand leiſten zu fönnenz und um hiezu Zeit zu gewinnen, erklärte er deit Frieden reſpecti: ren zu wollen, allen Eroberungen und Kriegen zu entſaë gen und ſi< künftig nur allein mit dem innern Wohle ſtande ſeines Volkes zu beſchäftigen. Mit dieſer Erflärung wurde ein Courier nach Wien und ein anderex . nach London abgefertigt; allein man betrachtete ihn als einen Rebellen, und würdigte ihn gar keiner Antwort. Er hâtte alſo ‘in dieſer Hinſicht freylich beſſer gethan noch ein Jahr länger zu warten, bis alles auf den Friedensfuß verſckt geweſen wäre, wenn nicht auf der andern Seite, durch eine längere Zögerungdie gute Ordnung der Dinge in Frankreich immer mehr beveſtigt, das Volk an eine mildere Regierung gewöhnt, und- das Militair , dem die Heimath dur die Heeres zúge fremd, geworden war, wieder zur Häuslichkeit zurücégeführt worden wäre, mithin ſeinem Plane noch gróßere Hinderniſſe in den Weg getreten wären.

Obgleich“ Napoleon bereits ſeinen Kaiſerſiß einge: nommen- hatte, ſo war doch noch ein Theil von Frank: reich nicht zu ſeinen Fahnen zurückgekehrt, und der Herzog i von Angouleme hatte noch eine fduigliche Armee an der Durance aufgeſtellt ; jedoch mußten ſich auch dieſe dem Könige ergebene Truppen der Gewalt fügen „ als der General. Grouchy mit einer anſehnlichen Armee gegen ſie anrú>te, worauf ſich der Herzog , welcher ſi< am Ende ganz verlaſſen ſah, von Cette uach Cadix einſchifte,

Nicht beſſer ergieng es ſeiner Gemahlin, der helden: müthigen Tochter Ludwig XVI, zu Bordeaux. Sie hatte alles verſucht, um dieſe dem Könige treuergebene Stadt, der Gewalt des Uſurpators zu entziehen, e

inien-