Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1815. EZE

Während dies alles in Frankreich vorgieng, war der Krieg in Jtalien , zwiſchen Oeſterreih und Neapel bereits auégebrochen, Mit einer drohenden Proclamation fieng Murat den Feldzug an, worin es hieß: daß 80090 Jtaliener aus Neapel, unter Anfúhrung ihres Königes auszôgen und geſchworen hätten, niht eher zu ruhen, bis die Freyheit Ztaliens, von den Alpen bis zur Meerenge von Scylla errun: gen wäre. Allein leider nahm dieſer hohe Vorſaß bald ein fläglihes Ende, welches ſeinem Urheber, den bis‘ dahin aus Nachſicht gelaſſenen Tÿron, gleichfalls foſtete, Niemand in Jtalien nahm Theil an Murats Zuge, und als ex nach mehreren Unfällen zum Nückzuge ſich genöthigt ſahe, verſuchte er eine Unterhandlung mit Oeſterreich anzuknüpfenz da man ſich darauf aber niht einlaſſen wollte , {iug er am 2x. April einen Waffenſtillſtand vor, welcher gleichfalls nicht angenommen wurde. Es blieb ihm alſo nichts weiter übrig, als ſih na< ſeiner Reſidenz durchzuſchlagen. Bey Tolentino fam es mit dem öſterreichiſchen Gene: ral Bianchi am 2. und 3. May zu einer entſcheidenden Schlacht, worin Murat voll Verzweiflung focht. Die Oeſterreicher erkämpften einen vollſtändigen Sieg, wodurch das Schickſal von Neapel entſchieden war. Die Ueberreſte der neapolitaniſchen Armee zerſtreueten ſich na< und nah, und Murat, welcher 7 Jahr úher Neapel geherrſcht hatte, mußte ſein Königreich verz laſſen, und ſich durch eine ſchimpfliche Flucht retten.

Inzwiſchen hatten ſich au< die Heere der Allürten in BewegunF geſeßt, Um noch einmal fúr die Sache der Vôlfer zu kämpfen. Der Ausgang dieſes Kampfes konnte nicht zweifelhaft ſeyn, wenn man bedenkt, daß faſt alle Mächte von - Europa, mit wenigſtens einer Milliou Streiter, wider den gemeinſchaftlichen Feind

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