Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1815+ ISI

als eine Million fremder Truppen beſet; wohin dieſe aber nicht famen, beſonders in den ſüdlichen Provinzen, brach der Aufruhr mit allen ſeinen Grâueln aus. Zu Nismes mußten die Proteſtanten eine Verfolgung ausſtehen, die an den Zeiten der erſten Jahrhunderte unſerer Zeitrechnung erinnere. Bey Hunderten wurden ſie daſelbſt geplúndert und gemordet, unter denen einer ſogar in einem Dorfe öffentlich verbrannt wurdez ſo daß wenigſtens 10000 derſelben genöthigt waren, in den Sevennen Schuß zu ſuchen, und von da um Hülfe und Beyſtand zu flehen. Jun Toulouſe wurde der Commandant, General Rammel, erinordet, und zu Poitiers kam ſogar der Herzog von Angouleme und deſſen Gemahlin in Lebensgefahr. Um dieſem Unweſen ein Ende zu machen, mußten die Oeſterreicher in dieſe Gegend einrúcfen, und die Ruhe wieder herſtellen, Mehrere franzöſiſche Veſtungen hatten die königliche Flagge aufgezogen, wollten ſich aber dennoch nicht er: . geben, ſo daß man am Ende genöthiget war, ſelbige förmlich zu belagern. Der Commandant der Veſtung Conde, Marechal de Camp Bonnaire, begieng ſogâr die Verwegenheit, den als Parlementair in die Veſtung geſandten Obriſten Gordon, erſchießen zu laſſen. Er wurde nebſt ſeinem Adjutanten Miectton am $. Juny 1816 zu Paris, von einem Kriegsgerichte zum Tode verurtheile; jedo<h ward die Strafe des erſtern vom Könige in Deportation verwandekt, und leßterer wurde am 29, Juny auf der Ebene von Grenelle erſchoſſen. :

Dem neuen Friedensſ{luſſe mit Frankreich ſtan: den manche Hinderniſſe im Wegez beſonders wollte man franzöſiſcher Seits ſich“ niht gerne auf eine abermalige Abtretung vou Proviuzen einlaſſen. Talleyrand und Fouché boten alles auf, um die Jutegri-

cât