Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Weſterreich 1793+ 207

fachen Contingents aufgefordert wurde; obgleich daſſelbe nur dann zur Theilnahme verpflichtet geweſen ſeyn würde, wenn es wirkli angegriffen wäre, Dies war aber damals noc nicht der Fall, und erſt ſpäterhin drans gen die Franzoſen bis an den Rhein und ſogar über denſelben vor. Ein Theil der Reichsſtände wollte zwar ungern in den Krieg willigen, da aber die größern Staaten bereits gewonnen waren, ſo mußten auch die übrigen mit einſtimmen, und es wurde am 23. Nov. der Reichs: frieg und die Stellung des tripli beſchloſſen, wodurch denn das unglü>liche Loos geworfen war, welches ſoviel Unheil über Deutſchland brachte und daſſelbe allen Gráâueln eines verheerenden Krieges bloßſtellte,

Glorreicher wax der Erfolg der öſterreichiſhen Waffen im Jahre 1793, indem die Oeſterreicher dur< den Sieg bey Neerwinden am 18. März wieder in den Beſiß der Niederlande kamen. Der franzöſiſche General Dumouriez, welcher im Convente und beſonders unter den Jacobinern viele Feinde hatte, wußte es re<t wol, daß man nach dieſer unglücklichen Schlacht ſeinen Untergang beſchloſſen hatte, und faßte daher den Entſchluß Belgien an die Oeſterreicher zu überliefern, Er ſ{loß daher am 27. März mit dem Obriſten Ma einen Vergleich, Belgien räumen zu wollen, und mit ſeiner Armee nach Paris gegen den Convent zu marſchiren, um die Republik zu vernichten und einen König wider einzuſebenz jedoch, wurde dieſer Plan vereitelt, und Dumouriez ergrif die bekannte Flucht. Jebt ſahen ſich die Franzoſen außer Stande, die Oeſterreicher wieder zum Weichen zu bringen, vielmehr drangen dieſe immer weiter vor und griffen Frankreich innerhalb deſſen Grenzen an, Eben ſo unglú>tlih waren die Franzoſen am Rheine, indem ſie auf allen Punkten zurückgeſchlagen wurden, die wichtige Veſtung Maynz an die Preußen übergeben mußten, und durch die yvon den Oeſterreichern und

Preußer