Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1791. S1

ſaſſen werde, welches zu vielen lärmenden Auftritten

Veranlaſſung gab, und leiht die Scene vom 5. und

6. Act. 1789 herbey geführt hätte, wenn niht die Auf-

rúhrer durch die Nationalgarden und Schweizer zerſtreut

geworden wären. }

Dieſe verſchiedenen Vorfälle, beſonders aber die Vere ſammlung einer Menge mit Dolchen und Piſtolen bes waffneter Adelichen auf dem Schloſſe, von denen die Jacobiner verſicherten, daß ſie die Encführung des Königes zum Zweck gehabt habe, bewogen die Nationalverſammlung auf Barnave's Vorſchlag am 28. März zu decretiren :

1, Daß der König nicht das Reich ohne Verluſt ſci-

ner Krone verlaſſen, und während die National-

verſammlung beyſammen iſt, niht über 20 Stunden von Paris ſich entfernen dürfe.

2. Der Thronfolger muß bey der Perſon des Königes bleiben, und darf ohne Genehmigung der Nativnalverſammlung uicht in fremde Länder reifen.

3. Während der Minderjährigkeit des Thronerben, darf der Negent nicht das Reich verlaſſen.

4. Dahelbe gilt von der Mutter des Thronerben, ſo lange ſie die Aufſicht über ihn führt,

5e Alle übrigen Glieder der Königlichen Familie ſind den Geſeßen * wie andere Bürger des Staats unterworfen. )

Von nun an betrachteten die Pariſer den König als ihren Gefangenen, und als derſelbe am 18. Apr. nah St. Cloud reiſen wollte, um daſelbſt das Oſterfeſt zu halten, widerſeßte ſich das Volk ſeiner Abreiſe. Er mußte es ſi gefallen laſſen für dieſesmal auf ſeine Reiſe zu verzichten, da die Nationalgarde ſih dem Befehle, das Volk zu zerſtreuen, gleichfalls widerſeste. Das Anſchen des Maire Bailly ſo wie die ernſte Sprache

des